Die CSU-Fraktion hatte für die jüngste Stadtratssitzung einen Antrag auf Bereitstellung weiterer Parkplätze in der Innenstadt gestellt (und sich bei der Abstimmung auch durchgesetzt), weil auf dem Marktplatz ein Parkverbot herrscht. Gegen die 2016 erlassene Regelung regte sich von Anfang an ein Widerstand. Einige Wochen sah es so aus, also sollte sie Gegenstand des ersten Bürgerbegehrens in der Stadt Hirschau werden.
Ein deutliches Indiz für die Unzufriedenheit mit der "Nicht-Parkregelung" war die von Geschäftsleuten gestartete Unterschriftenaktion. Innerhalb von zwei Wochen trugen sich 911 Bürger in die Unterschriftslisten ein. Allem Anschein nach hatte die damalige Stadtratsmehrheit mit der Parkregelung "die Rechnung ohne den Wirt" - sprich die Geschäftsleute und vor allem die Autofahrer - gemacht.
Jedenfalls scherten sich viele Fahrzeuglenker herzlich wenig bis gar nicht um das Halte- und Parkverbot auf dem Marktplatz. Sie stellten ihre Autos reihenweise auf den verbotenen Flächen ab und tun das noch heute, wenn auch nicht mehr so häufig.
Bedarf noch größer
In den zurückliegenden Jahren haben jedoch die Anregungen der CSU-Fraktion im Stadtrat keine Mehrheit gefunden. Das Gremium kam zu keinem Ergebnis, das dem Wunsch der Bürger entsprochen hätte. Die CSU-Fraktion hat sich entschlossen, in dieser Sache einen erneuten Versuch zu starten, zumal in den vergangenen Jahren der Bedarf noch größer geworden ist. Die Vorsitzenden Florentin Siegert und Christian Gnan verweisen unter anderem auf die Eröffnung einer Hausarztpraxis und das Hinzukommen eines Wochenmarktes. Zudem sei im südöstlichen Marktplatzbereich neuer Wohnraum geschaffen worden. Als nicht stichhaltig erachtet die CSU das von den Parkplatzgegnern angeführte Argument, die Flaniermeile würde durch weitere Parkplätze an Charme und Charakter verlieren. Das zweite Gegenargument, das Postauto könne dann nicht mehr vor der Post halten, werde durch den aktuellen Status quo mit ständigem Wildparken widerlegt. Aus CSU-Sicht behalte die Flaniermeile auch nach der Ausweisung von sechs oder etwas mehr Parkplätzen sehr wohl ihren Charakter. Damit diese der "Laufkundschaft" zur Verfügung stehen, sollten auf ihnen Anwohnerparkausweise keine Gültigkeit haben. Somit bleibe die Höchstparkdauer auf zwei Stunden begrenzt. So werde den Bürgern Rechnung getragen, die für ihren Einkauf länger als zehn Minuten brauchen. Der Vorschlag, für Kurzparker eine Sanduhr zu verwenden, sei nicht praktikabel und nach der Straßenverkehrsordnung rechtlich nicht haltbar. Nicht weiterhelfen würde es auch, die Karenzzeit für Kurzparker von 10 auf 15 Minuten zu erhöhen. Die tatsächliche Parkdauer wäre schwer nachzuweisen, weshalb es zu noch mehr Unmut kommen könnte.
Ohne Schilder und Finanzmittel
Man wolle die neuen Parkplätze ohne größeren Einsatz von Schildern und Finanzmitteln schaffen. Deshalb sollten am Boden nur die Ecken der Parkplätze angedeutet werden. Der CSU-Fraktion sei die Überprüfung der Praktikabilität der neuen Parkplätze sehr wichtig, da diese nicht aus Selbstzweck, sondern zum Nutzen für die Bürger, die Geschäftsleute und die Besucher der Stadt geschaffen werden sollen.
Konkret setzte sich die CSU-Fraktion mit ihrer Forderung durch, sechs oder mehr Parkplätzen zwischen Post (Hauptstraße 44) und Anwesen Bösl (Hauptstraße 38) anzulegen. Zusätzlich soll außerdem ein Parkplatz für Fahrzeuge mit Anhänger zwischen den Metallpollern und einem Baum (Höhe Werkmarkt-Reisebüro) geschaffen werden.
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