Die Schützengesellschaft Edelweiß 1896 Hirschau feiert 2021 ihr 125-jähriges Bestehen. Bei der Gründung wurde Josef Kulzer zum ersten Schützenmeister der Gesellschaft gewählt, erster Vorsitzender war der Fabrikbesitzer Ernst Dorfner. In dessen Bräumeisteranwesen fand damals auch der Schießbetrieb und das Gesellschaftsleben statt.
Schon früh feierte der Verein den Überlieferungen nach große Feste. So das Schützenfest 1901 am Mausberg und 1902 das Waldfestschießen am Steinbruch in Hirschau. Im Jahre 1902 bekam der Verein eine Satzung. Der erste Schützenfaschingsball ist im Jahr 1927 erwähnt. Im selben Jahr erwarb Edelweiß eine Fahne. Was mit einem großen Preisschießen besiegelt wurde, auch einen extra angefertigten Schützenkrug gab es damals für die Mitglieder zu erwerben.
Verbot durch Besatzungsmacht
1931 zählte der Verein 65 Mitglieder. Von 1936 bis 1941 fanden jedoch keine Schießveranstaltungen statt. 1945 wurde der Schützenverein dann von der Besatzungsmacht verboten. 1953 lautete die erste Eintragung im Cassa-Buch: „Mit Gott, zur Wiederaufnahme des Schießbetriebes durch Versammlungsbeschluss am 23. Mai 1953.“
Das Cassa-Buch von 1925 bis 1948 hatte all die Jahre unbeschadet überstanden. Mit zehn Altmitgliedern konnten Schützenmeister Georg Hammer und Karl Amann den Schießbetrieb am 4. April 1953 wieder aufnehmen. 1954 hielten sie das 50-jährige Festschießen ab. Die Gesellschaft zog in das von Gründungsmitglied Andreas Zimmermann gebaute Schützenheim in der Grundstraße um. 1955 wurde Siegfried Dotzler zum Kassier gewählt, er führte die Kasse 30 Jahre lang ohne Beanstandung.
1959 zogen die Schützen nach Umbaumaßnahmen von der Grundstraße in das neue Heim im Schloss-Hotel. 1965 wurde Georg Luber sen. zum 1. Schützenmeister gewählt, dieses Amt hatte er 20 Jahre inne. Von 1984 bis 1987 führte Otto Meindl den Verein. 1986 zog der vom Schloss-Hotel ins alte Kino weiter. Von 1987 bis 1997 übernahm Karl Schneider das Regiment, er organisierte mit seiner Mannschaft auch das 100. Jubiläum mit einen Fest und Gauschießen. Ein Drei-Tagesprogramm mit Bierzelt im „Gschreigarten“ wurde auf die Beine gestellt.
Eigenes Lied komponiert
Dem damaligen Schatzmeister Richard Schertl ist es zu verdanken, dass Edelweiß auch über ein vereinseigenes Schützenlied verfügt, welches von ihm komponiert wurde. Von 1997 bis 2000 übernahm Norbert Luber als Schützenmeister den Verein. Ab 2001 bis heute leitet ihn Günter Heidl als 1. Schützenmeister mit seiner Mannschaft, auch die dazu gewählten Vorstands- und Ausschussmitglieder sind noch fast alle aktiv.
2004 bauten die Edelweiß-Schützen am bestehenden Schützenheim aus Platzmangel an. Im Sommer 2018 wurde außerdem die elektrische Scheibenzuganlage gegen eine neue elektronische Zielanlage getauscht.
Somit ist Edelweiß für das 125. Jubiläum gerüstet, das heuer mit einen Fest- und Gaukönigschießen sowie einen Gartenfest am 23. Mai gefeiert werden soll. Sofern es die Corona-Pandemie dann zulässt.
Die Gründungsmitglieder
- Johann Geiß (Metzger)
- Hans Ackermann (Postadjunkt)
- Andreas Zimmermann (Metzger)
- Johann Dobmeier (Konditor)
- Hans Zimmermannn (Bierbrauer)
- Ernst Dorfner (Fabrikbesitzer)
- Josef Fink (Mühlbesitzer)
- Georg Brandt (Schuhmacher)
- Herr Lunkenbein (Kaufmann)
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