Hirschau
09.01.2025 - 11:39 Uhr

Ex-Finanz- und Wirtschaftsminister Erwin Huber tritt in Hirschau für Lockerung der Schuldenbremse ein

„Die neue Bundesregierung muss die Wirtschaft wieder in Gang bringen.“ So lautete eine zentrale Forderung von Erwin Huber, dem ehemaligen bayerischen Finanz- und Wirtschaftsminister, beim 39. Dreikönigs-Frühschoppen der Hirschauer CSU.

Komplett besetzt war das katholische Pfarrheim, als Ortsvorsitzender Martin Merkl den Dreikönigs-Frühschoppen der Hirschauer CSU eröffnete. Dabei wurde auch der 79. Geburtstag des am 7. Januar 1946 gegründeten CSU-Ortsverbands gefeiert. Der Musikzug der Stadt Hirschau hatte die Gäste schwungvoll begrüßt. Ein besonderes Willkommen galt den Vertretern der örtlichen Vereine. Ihrem ehrenamtlichen Engagement sei zu verdanken, dass Hirschau eine lebendige, attraktive und liebenswerte Stadt mit einem großen Angebot an Freizeitmöglichkeiten sei. Auch die Sternsinger schauten vorbei und baten um Spenden für ihre Hilfsaktion.

Landtagsabgeordneter Harald Schwartz nannte die Themen Frieden, Wirtschaft und Migration als aktuell größte Herausforderungen. Die Politik müsse mit Kraft und Kompetenz in allen Bereichen zurück zur Normalität kommen. Bürgermeister Hermann Falk pries Hirschau als „etwas ganz Besonderes“.

Erwin Huber erinnerte in seiner Ansprache an mehrere Begegnungen mit dem CSU-Ehrenvorsitzenden Werner Schulz zur Ausweitung der CSU im Zuge der Deutschen Einheit. „Schulz war immer höchst engagiert, grundsatztreu und gerade, ein Vorbild für viele“, lobte der ehemalige CSU-Parteivorsitzende. Zuvor hatte er dem Ortsverband zum 79. Geburtstag gratuliert. „Hirschau war bei den ersten in Bayern, darauf könnt ihr stolz sein“, rief er unter dem Beifall der Besucher aus.

Das Ende der Ampelkoalition gebe die Chance zu einem politischen Neubeginn in Deutschland, sagte Huber. Ziel sei eine unionsgeführte Bundesregierung mit Friedrich Merz als Bundeskanzler. Vor allem erwarte er von dieser Regierung Verlässlichkeit und Verantwortung sowie Konzentration auf die Sacharbeit ohne ständiges Gezerre. Der Respekt vor dem Wähler gebiete es, jetzt auf Koalitionsspekulationen zu verzichten und sich ganz auf die Sacharbeit zu fokussieren.

Wichtigstes Ziel der neuen Bundesregierung müsse es sein, die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen, betonte der ehemalige Finanzminister. Er plädierte für Steuersenkungen, einen zügigen Bürokratieabbau und ein großes Investitionsprogramm für die Infrastruktur. Entgegen der Parteilinie hielt Huber dafür eine Lockerung der Schuldenbremse für notwendig. „Wenn einer ein Haus baut, muss er auch Schulden aufnehmen in mehrfacher Höhe des Einkommens“, begründet er seine Auffassung. Das sei allemal besser als der kommenden Generation ein „kaputtes Land“ zu hinterlassen.

Innere Sicherheit und die Verteidigungsfähigkeit würden in Zukunft große Aufgaben für Bund und Länder sein. „Europa muss zur Friedenssicherung mehr eigenen Beitrag leisten“, zeigte sich der CSU-Politiker überzeugt. Die AfD-Position eines Ausstiegs aus EU und Nato bezeichnete Huber als „politische und wirtschaftliche Katastrophe für Deutschland“. Die AfD sei keine Protestpartei, sondern "eine verfassungsfeindliche Gefahr für die Zukunft".

Engagiert nahm sich Erwin Huber des Themas Klimaschutz an. „Unsere Kinder sollen es einmal besser haben, was nicht weniger heißt, als ihnen einen bewohnbaren Planeten zu hinterlassen“, forderte er. Es müsse noch mehr geschehen von Staat, Wirtschaft und von jedem einzelnen, um die schädlichen Klimagase deutlich zu reduzieren. „Deutschland ist beim Klimaschutz lediglich im Mittelfeld, da bleibt noch viel zu tun“, appellierte der Festredner. Nach der gemeinsam gesungenen Bayern- und Deutschlandhymne erfüllte Huber gerne die Bitte, sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen.

 
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