Die Schauspieler des Festspielvereins Hirschau begeistern ihr Publikum mit ihrer Darbietung von "In 80 Tagen um die Welt" nach dem Roman des französischen Autors Jules Verne. Rund 300 Besucher wurden gut zwei Stunden lang Zeugen der spektakulären Weltumrundung, zu der der reiche Gentleman Phileas Fogg (glaubwürdig verkörpert von Christian Gnan) aufbricht, nachdem er mit seinen Reform-Clubfreunden um 20.000 Pfund gewettet hat, die Reise in 80 Tagen zu schaffen.
Mit dem exzentrischen Pünktlichkeitsfanatiker unterwegs ist der gerade erst engagierte, stets wandlungsfähige Diener Jean Passepartout (geradezu ideal besetzt mit Holger Schwandner). Den beiden auf den Fersen ist der übereifrige Inspektor Fix (bestens charakterisiert von Roland Fritsch). Er hält Fogg für einen Bankräuber und verfolgt den Ahnungslosen wie ein Terrier, der Blut geleckt hat. In Reiseführerin Julia (Kerstin Ackermann) haben die Zuschauer während der gesamten wahnsinnigen Reise eine charmante Begleiterin.
Bühnenbild begeistert
Suez, Bombay, Kalkutta, Hongkong, Yokohama, San Francisco, New York und Liverpool lauten die Stationen, ehe Fogg nach London zurückkehrt. Um die einzelnen Handlungsorte darzustellen, haben die Bühnen- und Kulissenbauer im Vorfeld großartige Arbeit geleistet. Immer wieder geht ein Raunen durch die Zuschauerreihen, wenn das Bühnenbild innerhalb kürzester Zeit wechselt. Als 50 Kilometer vor Kalkutta der Zug mangels Gleisen nicht mehr weiterfahren kann, taucht etwa ein Elefant mit seiner attraktiven Treiberin Indira (Ida Hanft) auf. Ein optischer wie musikalischer Genuss ist es, als in Yokohama der Drache Dschaggannaths des Weltenlenkers Krishna vor der Bühne erscheint. Grundsätzlich fehlt es während der gesamten Reise nicht an Abwechslung, Spannung und auch Heiterkeit. Am Ende der Aufführung ist das Happy End für Phileas Fogg jedenfalls perfekt – nicht nur im Hinblick auf seine Wette, sondern auch in der Liebe.
Rollen ideal besetzt
Der anhaltende Beifall des begeisterten Premieren-Publikums war der verdiente Lohn für das gesamte Ensemble – egal ob Marktfrauen, Indianer, Mönche, Matrosen, Zeitungsjungen oder Rikschafahrer. Er galt in besonderer Weise auch dem Regisseur des Stückes, Dieter Held. Er hatte ein überaus glückliches Händchen bei der Besetzung der einzelnen Rollen. Den Hauptdarstellern Christian Gnan, Holger Schwandner, Roland Fritsch, Meike Birner und Kerstin Ackermann waren sie förmlich auf den Leib geschnitten. Grundsätzlich war allen Akteuren die Freude deutlich anzumerken, bei der Weltumrundung mit von der Partie zu sein. Die gut 150 Stunden Probenarbeit hatten sich gelohnt.
Ganz wesentlich für das Gelingen der Inszenierung war die musikalische Begleitung durch Saskia Krügelstein und Crissy Simon. Sie begleiteten das Geschehen mit jeweils landestypischer Musik oder bekannten Titelmelodien. Immer wieder war als „Erkennungsmelodie“ von Phileas Fogg der Marsch „The British Grenadiers“ zu hören. Erschien der Reform Club, erklang als Spieluhr die englische Nationalhymne. Die Aufführung hätte nicht stimmungsvoller enden können als mit dem Song „We are the world“ aus der Feder von Michael Jackson und Lionel Richie.
Die weiteren Aufführungen
- Mittwoch, 20. Juli, 20 Uhr
- Freitag, 22. Juli, 20 Uhr
- Samstag, 23. Juli, 20 Uhr
- Mittwoch, 27. Juli, 20 Uhr
- Freitag, 29. Juli, 20 Uhr
- Samstag, 30. Juli, 20 Uhr
Die Kasse ist an den Aufführungstagen jeweils ab 18 Uhr geöffnet. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf online sowie bei Eisen Schertl in Hirschau. Es gibt Gegrilltes, Fingerfood und Getränke, die Schlossbrauerei hat extra zu diesem Anlass ein „In-80-Tagen-um-die-Welt-Helles“ gebraut.
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