Mit dem Fußballländerspiel der Nationalmannschaft gegen Armenien ging für Deutschland die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2022 in Katar in die nächste Runde. Auch heute wundern sich noch viele darüber, warum im Jahr 2010 die Fußball-WM ausgerechnet in einen heißen Wüstenstaat wie Katar vergeben worden ist. Der am Zeitgeschehen interessierte 73-jährige Rentner Günter Nagel aus Hirschau, der künstlerisch begabt und ideenreich ist, macht sich immer wieder Gedanken über die aktuelle Lage, egal ob Sport, Politik oder Corona, und hat schon mehrere Kunstwerke geschaffen.
Aus aktuellem Anlass hat sich Günter Nagel mit seinem neuesten Werk der Fußballweltmeisterschaft in Katar gewidmet. Dabei liegen ihm die menschenverachtenden Bedingungen, unter denen die Arbeiter dort leben müssen, besonders am Herzen. Deshalb beginnt das Kunstwerk oben mit einem blauen Arbeitshelm. Die Aufschrift "S. Tr." bedeutet dabei nichts anderes als „Sklaventreiber“, denn der Hirschauer hat gelesen, dass bisher mehr als 6500 Arbeiter gestorben sind, viele dabei als Folge der großen Hitze von bis zu 50 Grad durch Herzinfarkt.
Aber nicht nur die Arbeiter, sondern die ganze Fußballwelt wird seiner Meinung nach "in die Zange genommen und ausgequetscht". Das sollen die beiden seitlichen Kurbeln verdeutlichen, die die gespaltenen Buchenholzstämme zusammenpressen und die ähnlich wie bei einer Weinpresse so lange gedreht werden, bis kein Saft mehr herauskommt. Der Fußball mit den bunten teilnehmenden Ländern ist nicht mehr rund, sondern eingezwängt, auch durch die Machenschaften der FIFA, wie Nagel beklagt. Die Sunday Times habe mit versteckten Videoaufnahmen bewiesen, dass bei der Vergabe der Spiele zwei Stimmen der FIFA-Vertreter gekauft worden seien "und damit Korruption im Spiel war".
Der Fußball werde dadurch zur Nebensache und erscheine nicht mehr in seiner ursprünglichen Größe, was der kleine schwarz-weiße Ball unten andeuten soll. Das Edelstahlschild mit der Aufschrift „WM 22 KATAR $ €“ soll Laut Nagel zeigen, "dass Geld wichtiger ist als der Sport selbst". Da die FIFA weltumspannend sei, ruhe das Kunstwerk auf einer runden Scheibe mit der Weltkarte, wobei Europa und Katar mit grünen Pin-Nadeln gekennzeichnet seien.
Das Fundament des Kunstwerkes bildet ein runder Eichenstamm mit einem Durchmesser von über einem Meter. "Einen Eichenstamm kann nichts erschüttern, so wie es bei der FIFA der Fall ist", erklärt Nagel seine Intention. "Ein Wüstenland, in dem Demokratie ein Fremdwort ist und Menschen- und besonders Frauenrechte nichts gelten, homophobe Menschen strafrechtlich verfolgt werden, in dem die Energieverschwendung durch klimatisierte Stadien egal ist, Spielplanverlegungen bis in den meteorologischen Winter hinein kein Problem sind und das Desinteresse der Bevölkerung an Fußball bekannt ist, all das hält der stabile Eichenstamm, der die FIFA symbolisiert, in unerschütterlicher Ruhe aus", interpretiert der Künstler. Darüber hinaus bleiben für ihn Fragen über Fragen: Warum ausgerechnet Doha, die Hauptstadt Katars?













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.