Hirschau
28.04.2019 - 17:00 Uhr

Musikzug-Orchester präsentiert „Meister.Werke“ meisterlich

"Meister.Werke" hatte Musikzug-Dirigent Wolfgang Vögele als Motto für das Osterkonzert gewählt. Und das Orchester präsentierte sich wahrhaft meisterlich. Das Publikum dankte es mit stehenden Ovationen.

Das Musikzug-Orchester unter Dirigent Wolfgang Vögele (links) erhielt für das Osterkonzert stehende Ovationen des Publikums. Bild: u
Das Musikzug-Orchester unter Dirigent Wolfgang Vögele (links) erhielt für das Osterkonzert stehende Ovationen des Publikums.
Erstmals in der seit 1982 währenden Geschichte des Musikzug-Osterkonzerts gab es Gesangseinlagen. Verena Luber und Alexander Irrgang feierten als „Fantine“ bzw. „Thénardier“ aus dem Musical „Les Miserables“ eine Bilderbuchpremiere und glänzten mit ihrem anrührenden Vortrag der Ballade „Fix you“ von Coldplay. Bild: u
Erstmals in der seit 1982 währenden Geschichte des Musikzug-Osterkonzerts gab es Gesangseinlagen. Verena Luber und Alexander Irrgang feierten als „Fantine“ bzw. „Thénardier“ aus dem Musical „Les Miserables“ eine Bilderbuchpremiere und glänzten mit ihrem anrührenden Vortrag der Ballade „Fix you“ von Coldplay.

In der ausverkauften Schulturnhalle erlebten die Besucher ein anspruchsvolles Programm, bei dem das 50-köpfige Orchester alle Register zog. Sehr gut disponiert präsentierte sich auch das Jugendorchester, ebenfalls dirigiert von Wolfgang Vögele. Seine Idee, das Konzert erstmals mit Gesangsstücken zu bereichern, erwies sich als Volltreffer. Die Darbietungen von Alexander Irrgang und Verena Luber waren ein Highlight. Moderator Werner Schulz führte in gewohnt eloquenter Manier unterhaltsam und sachkundig durch das Programm.

Das Orchester eröffnete es mit der pompösen "Festmusik der Stadt Wien" aus der Feder von Richard Strauss. Auf schwieriges Terrain wagte sich das Ensemble mit "Hobbits", dem 5. Satz von Johan de Meijs erster Sinfonie "Der Herr der Ringe". Glänzend gelangen sowohl die strahlende Hymne, die sich aus dem fröhlichen Volkstanz entwickelte, als auch der friedvolle, verhaltene Schluss. Ihren festen Platz im Programm hatte die traditionelle Blasmusik. Als deren "König" gilt Ernst Mosch, Gründer der Original Egerländer Musikanten. Schwungvoll erklang im ersten Konzertteil sein melodiöser Polka-Ohrwurm "Bergblumen". Im zweiten Teil kam die Marschmusik zu ihrem Recht. Zackig und diszipliniert intonierte das Orchester den Marsch "Unter dem Doppeladler".

Schier aus dem Häuschen geriet das Publikum bei der Präsentation von "The Beatles - a symphonic portrait", mitreißend und - wo angebracht - einfühlsam interpretiert vom kompletten Orchester wie von den Instrumentalsolisten. Die Hits "Lady Madonna", "Penny Lane", "Yellow Submarine", "All you need is love", "Yesterday", "She loves you" und "Hey Jude" ließen die Herzen der Beatles-Fans höherschlagen. Summten sie bei "Yesterday" noch leise mit, so folgten sie lautstark der Aufforderung des Dirigenten zum Mitsingen des "Nah nah nah nah nah nah nah", das das Orchester bei "Hey Jude" zum Abschluss des Medleys anstimmte.

Die Hochstimmung wich schlagartig einer beklemmenden Atmosphäre bei der "Hymn to the Fallen", einem Stück aus der emotional aufrührenden Musik zum Antikriegsfilm "Der Soldat John Ryan". Werner Schulz entließ das Publikum mit dem lokal-geschichtlichen Hinweis in die Pause, dass in Hirschau der Zweite Weltkrieg am 22. April 1945 mit dem Einmarsch der US-Truppen endete. Zwei Tage vorher gab es am 20. April bei einem Bombenangriff vier Todesopfer zu beklagen.

Nach der Pause hieß es Bühne frei für das 25-köpfige Jugendorchester. Für die harmonische und exakte Darbietung von Michael Sweeneys "Imperium" ernteten die Vögele-Schützlinge Riesenbeifall und Zugaberufe. Mit "Skyfall" von Adele wurden diese postwendend und souverän erfüllt.

Mit den Ausschnitten aus dem Musical "Les Miserables" setzte das Orchester einen weiteren Glanzpunkt. Nicht nur die Musiker, auch die Gesangssolisten erfüllten höchste Anforderungen. Als Fantine berührte Verena Luber mit der einfühlsam vorgetragenen Ballade "Ich hab geträumt" die Herzen der Zuhörer. Ob Kopf- oder Bruststimme - Alexander Irrgang bot eine beeindruckende Vorstellung als schlitzohriger Wirt Thénardier und den Titeln "Herr im Haus" bzw. "Trink mit mir". Orchester und Gesangssolisten hatten den donnernden Applaus mehr als verdient. Zum Abschluss gab es ein Meisterwerk der Rockmusik - "Innuendo" von Queen.

Das Publikum quittierte die Leistung mit donnerndem Applaus, begeisterten Bravo-Rufen und der lautstarken Forderung nach Zugaben. Gefühlvoller und sentimentaler hätten Wolfgang Vögele, sein Orchester, Verena Luber und Alexander Irrgang diese nicht erfüllen können als mit der Coldplay-Ballade "Fix you". Den endgültigen Schlusspunkt setzte der Musikzug mit dem "Steigermarsch".

Unter der Leitung von Wolfgang Vögele bot auch das Jugendorchester mit den Stücken „Imperium“ und „Skyfall“ eine überzeugende Leistung, die das Publikum mit Riesenbeifall belohnte. Bild: u
Unter der Leitung von Wolfgang Vögele bot auch das Jugendorchester mit den Stücken „Imperium“ und „Skyfall“ eine überzeugende Leistung, die das Publikum mit Riesenbeifall belohnte.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.