Im Kommunalwahlkampf 2020 hatten Jugendliche bei einer Umfrage der Hirschauer CSU und einer Zusammenkunft den Wunsch nach einem Jugendtreff geäußert – für die CSU-Fraktion Anlass, sich in Kümmersbruck über den dortigen Jugendtreff Cube zu informieren. Einig sind sich die CSU-Stadtratsmitglieder darin, dass den Jugendlichen von den Vereinen eine breite Palette an Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung angeboten wird. Was jedoch fehlt, ist ein offener Jugendtreff. Dass es einen solchen in Hirschau bereits ab 2001 etwa zehn Jahre lang gab, daran erinnerten die „alten Stadtratshasen“ Hans-Jürgen Schönberger und Josef Luber. Initiator und Leiter des offenen Jugendhauses, das im ehemaligen WE-Sportheim untergebracht war, war der damalige JU-Vorsitzende und spätere CSU-Stadtrat Dieter Birner. Von Oktober 2000 bis Mai 2008 sei der Treff mittwochs und freitags von 18 bis 22 Uhr geöffnet gewesen. Rund 30 Jugendliche seien im Durchschnitt gekommen und von einer pädagogischen Fachkraft betreut worden. Wie damals sei die CSU auch jetzt offen für die Idee. Hirschau sollte und könnte für junge Familien, speziell auch für Jugendliche, durchaus noch attraktiver gestaltet werden.
Nachdem in Kümmersbruck der Jugendtreff Cube 2021 eröffnet wurde, hat die CSU-Fraktion auf Anregung ihres Vorsitzenden Florentin Siegert Kontakt zum Kümmersbrucker Bürgermeister Roland Strehl aufgenommen, der eine Besichtigung der Einrichtung ermöglichte. Die Beauftragte für die gemeindliche Jugendpflege, Sina Bender-Özavci, zeigte den CSUlern die Räume und stand Rede und Antwort. Da in Hirschau aktuell wohl keine Gebäude für die Einrichtung eines offenen Jugendtreffs zur Verfügung stehen, war die in Kümmersbruck vorhandene Containerbauweise von besonderem Interesse. Sechs Container, davon einer als Sanitär- und Bürocontainer konzipiert, bieten den Jugendlichen ausreichend Platz. Nach Aussage von Sina Bender-Özavci haben sich die Jugendlichen viel Mühe gegeben, die Inneneinrichtung gemütlich zu gestalten. Derzeit sei das Cube dienstags und donnerstags von 17 bis 21 Uhr für Jugendliche ab 13 Jahren, mittwochs von 15 bis 18 Uhr für Kids von acht bis zwölf Jahren geöffnet. Von Vorteil seien auch die Skaterbahn vor dem Cube sowie das angrenzende Sportgelände des TSV Kümmersbruck, das mitbenutzt werden kann. Auch die angrenzende Sportgaststätte wird laut Bender-Özavci gern mal für eine Portion Pommes aufgesucht. Für den Treff habe sich schon ein festes Team aus Ehrenamtlichen und Helfern herausgebildet.
Die CSU-Fraktionsmitglieder waren sich einig, dass das Cube-Modell durchaus ein Vorbild für Hirschau sein könnte, auch was die Kosten der Räume angeht. In Kümmersbruck wurden sie auf 124.000 Euro beziffert. Fraktionssprecher Christian Gnan wies darauf hin, dass auf Antrag der CSU-Fraktion im diesjährigen Stadthaushalt 25.000 Euro eingestellt wurden, um die Planungen voranzubringen.
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