Hirschau
17.12.2020 - 12:47 Uhr

Senioren in Hirschauer Heim zocken über Videospiel-Plattform

Motorradfahren, Tischtennis, Kegeln oder als Briefträger unterwegs sein: Seit kurzem können die Bewohner des BRK-Seniorenheims richtig aktiv werden. Möglich macht dies die MemoreBox – eine Videospiel-Plattform.

Im Seniorenheim mit dem Motorrad auf der Autobahn unterwegs – dank der MemoreBox ist dies im Seniorenheim St. Barbara in Hirschau möglich. Die „Fahrlehrerinnen“ Doris Schwarzbauer (links) und Margaretha Lacher (rechts) passen auf, dass nichts passiert. Bild: u
Im Seniorenheim mit dem Motorrad auf der Autobahn unterwegs – dank der MemoreBox ist dies im Seniorenheim St. Barbara in Hirschau möglich. Die „Fahrlehrerinnen“ Doris Schwarzbauer (links) und Margaretha Lacher (rechts) passen auf, dass nichts passiert.

Das Gerät, mit dem die Senioren im Heim St. Barbara Videospiele zocken können, wird an einen Fernseher angeschlossen. Über Körperbewegungen, die über eine Spezialkamera aufgenommen werden, kann sie verschiedene, computerbasierte Trainingsprogramme lebensnah steuern.

Die Spiele werden auf dem Bildschirm angezeigt, auf den die Bewegungen des Spielers übertragen werden. Die Memore-Box im Hirschauer Seniorenheim enthält unter anderem die Module Kegeln, Sonntagsfahrt, Tischtennis, Postbote, Singen und Tanzen.

Alle Spiele können auch im Rollstuhl gespielt werden. Beim virtuellen Kegeln ist nur eine leichte Arm- oder Körperbewegung notwendig, um die Kugel auf der Bahn ins Rollen zu bringen. Lieblingsspiel der Barbara-Bewohner ist die Sonntagsfahrt. Jeder Spieler startet mit seinem Motorrad auf der Autobahn. Während der Fahrt muss je nach Schwierigkeitsgrad Hindernissen ausgewichen oder Beschilderungen gefolgt werden.

Gerontotherapeutin Anita Dobmeier ist von der Spiele-Plattform angetan: "Mit ihr werden das Gedächtnis, das Erinnerungs- und Reaktionsvermögen, die Augen-Hand-Koordination, die Bewegungsfähigkeit der Arme und die Stabilisation beim Stehen und Gehen trainiert."

Beitrag zur Inklusion

Vom Rollstuhl aus

Dadurch reduzierten sich das Sturzrisiko und die Auswirkungen altersbedingter Erkrankungen wie zum Beispiel einer Demenz. Da die Memore-Box gemeinsam von mehreren Spielern und den Betreuerinnen genutzt werden kann, leiste sie zudem einen Beitrag zur Inklusion. Im St. Barbara-Heim wird die Box auf jeder Station einmal pro Woche als Gruppenaktivität und zur Einzelbetreuung eingesetzt. Außerdem wird sie auch in der benachbarten Solitären Tagespflegeeinrichtung zur Verfügung gestellt.

Möglich gemacht hat diesen Einsatz Hausmeister Günther Birner. Er hat den Fernseher samt Box fahrbar gemacht. Erfreut sind Heimleiterin Astrid Geitner und Anita nicht zuletzt darüber, dass die Memore-Box dem Heim zwei Jahre lang kostenlos durch die Pflegekassen zur Verfügung gestellt wird.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.