Bei der Vereidigung der neuen Feldgeschworenen sagte Hirschaus Bürgermeister Hermann Falk, er schätze es sehr hoch, wenn Bürger Ehrenämter zu übernehmen. Feldgeschworener auf Lebenszeit zu sein, sei eines der ältesten bekannten Ehrenämter in Bayern. Feldgeschworene sind laut Falk neutral, genießen das Vertrauen der Bürger und seien trotz moderner Technik, die heutzutage bei Vermessungen eingesetzt wird, nicht wegzudenken. Wie Falk weiter erklärte, wachen Feldgeschworene über Grundstücksgrenzen, sind zeitlebens zu Verschwiegenheit und zum Siebenergeheimnis verpflichtet. Das Siebenergeheimnis jeden Ortes sei nur den Feldgeschworenen bekannt, nicht einmal den Ämtern, informierte Falk.
Vermessungsoberrat Sebastian Hubmann, stellvertretender Leiter des Vermessungsamtes Amberg, stellte die Aufgaben der Feldgeschworenen vor. So arbeiten sie unabhängig bei Vermessungsarbeiten des Vermessungsamts Amberg mit. Feldgeschworene zur Wahrung des Grenzfriedens gebe es seit etwa 500 Jahren, die Vermessungsverwaltung selber bestehe erst seit der napoleonischen Zeit Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Landkreis und in der Stadt Amberg üben derzeit etwa 300 Bürger dieses Ehrenamt aus.
Im Gemeindegebiet der Stadt Hirschau gebe es pro Jahr um die 25 offizielle Vermessungen. Dabei bildeten Antragsteller, Feldgeschworene und das Vermessungsamt eine Solidargemeinschaft, alle arbeiteten unter der Regie des Amtes mit. Hirschau hat 24 Feldgeschworene, deren Termine das städtische Bauamt koordiniert, sagte Bauamtsleiter Martin Beck. Neu im Team sind Josef Dotzler, Georg Fischer, Ludwig Fischer, Norbert Graf (alle Steiningloh), Wolfgang Falk (Ehenfeld), Heinz Müller (Hirschau), Michael Reif (Weiher), Alfred Strobl (Kindlas) und Bernhard Wisgickl (Massenricht).
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