Erstmals in seiner 72-jährigen Geschichte hat der Musikzug zu einem Weihnachtskonzert eingeladen. Die Idee dazu hatte Marcus Hoffmann. Der 58-jährige Amberger ist seit Oktober 2023 musikalischer Leiter des Orchesters. Dieses eröffnete das von Werner Schulz moderierte Konzert mit dem munteren „Festlichen Marsch der Engel“, einem aus dem 16. Jahrhundert stammenden britischen Marsch. Anschließend blieb das Orchester gleich auf der Insel mit der ruhigen, ins Ohr gehenden Ballade „Irish Dream“ aus der Feder von Kurt Gäble.
Hatte Marcus Hoffmann bei den beiden Stücken selbst den Taktstock geschwungen, übernahm diese Aufgabe nun Andrea Fleischmann, das Dirigenten-Eigengewächs des Musikzugs. Unter ihrem Dirigat gelangen dem Orchester eine eindrucksvolle instrumentale Präsentationen sowohl der Arie „Nessun dorma“ aus Puccinis Oper „Turandot“ als auch des Folk-Rock-Songs „Hallelujah“ von Leonard Cohen. Bei der Darbietung der getragenen Melodie von Dizzy Stratfords Konzertwerk „Friends for Life“ stand wieder Marcus Hoffmann selbst am Dirigentenpult.
Liederzyklus und Weihnachtslegende
Zu einem Höhepunkt des Konzertes geriet der von Kurt Gäble arrangierte Liederzyklus „Die Winterrose“. Gefordert war dabei nicht nur das Orchester, sondern auch Werner Schulz. Zwischen den Orchesterdarbietungen der traditionellen Weihnachtslieder „Tochter Zion“, „Maria durch den Dornwald ging“, „Vom Himmel hoch“, „Es ist ein Ros entsprungen“, „Herbei, o ihr Gläubigen“, „Ich steh‘ an deiner Krippe hier“ und „O du fröhliche“ trug der Moderator abschnittsweise Karl Heinrich Waggerls Weihnachtslegende „Worüber das Christkind lächeln musste“ vor. Ihm gelang es vortrefflich, die Akteure im Stall von Bethlehem zu schildern - angefangen vom gewissenhaften Erzengel Gabriel und den aufgeregten Engelchen bis hin zum vor Todesangst zitternden Floh und schließlich der glücklichen Mutter Maria, die sich über das Lächeln des Christkindes freute.
Diese Freude versprühte anschließend auch das Orchester mit Manfred Schneiders Weihnachtslieder-Medley „Happy Christmas“. Eingeleitet wurde es von zwei Trommlern, die trommelnd vom Hauptportal der Kirche aus nach vorne zum Altarraum zum Altar marschierten. Mit ihrer Ankunft eröffneten Musiker das Medley mit dem „Little Drummer Boy“ und leiteten schwungvoll über zu „Kling Glöckchen“ und „Jingle Bells“. Einen fulminanten Schlusspunkt setzte das Orchester schließlich mit dem Marsch "Graf Waldersee". Ihn hatte der Musikzug 2015 bei der Illumination des Hirschauer Christbaums auf dem Petersplatz in Rom gespielt.
Tosender Applaus
Im Kirchenschiff und auf der Empore erhoben sich die Zuschauer, spendeten begleitet von laustarken Zugabe-Rufen tosenden Applaus. Sichtlich beeindruckt davon war es an Musikzug-Vorstand Maximilian Stein, sich beim Orchester mit seinen Dirigenten Marcus Hoffmann und Andrea Fleischmann sowie Werner Schulz für das überaus gelungene Konzert zu bedanken. Es sei Ansporn, über eine Neuauflage im nächsten Jahr ernsthaft nachzudenken. Den Zugabe-Wunsch erfüllte das Orchester schließlich mit dem Konzertwerk „Stal Himnmel“ aus der Feder von Alan Fernie.
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