1985 belebte die katholische Pfarrei Illschwang die zeitweise eingeschlafene Tradition neu, am Samstag vor dem Dreifaltigkeitsfest zu einer Fußwallfahrt nach Gößweinstein aufzubrechen. Nach den beiden Jahren der Unterbrechung waren die Stammteilnehmer umso erfreuter, dass das jetzt wieder möglich war. Vor ihnen lagen nicht weniger als 60 Kilometer. Es dürfte kaum eine Pfarrei geben, wo die Pilger eine solch lange Strecke an einem Tag zurücklegen.
Früh aufstehen hieß es deshalb für die Teilnehmer. Um 2 Uhr trafen sie sich in der Kapelle des Pfarrzentrums Patrona Bavariae, um nach einem Segensgebet aufzubrechen. Unter ihnen waren dieses Jahr fünf Neulinge, aber auch Wallfahrer aus dem Sulzbacher Umland. Frühstück gab es in Kirchenreinbach, eine Brotzeit in Finstermühle. An der Waldschänke Hufeisen standen Mitglieder der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Illschwang bereit, um zu Mittag einen köstlichen Surbraten zu servieren. Einen letzten Halt gab es bei Kirchenbirkig.
Optimale Wetterbedingungen
Mit dabei war ein Begleitfahrzeug samt Anhänger, zur Verfügung gestellt von der Schreinerei Hubert Englhard und Josef Langer. Es diente zum Transport der Getränke und der Rucksäcke. Wenn Wallfahrer unterwegs eine Ruhephase brauchten, konnten sie auch ein Stück mitfahren. Dieses Mal herrschten optimalen Wetterbedingungen bis ans Ziel. Zu den Klängen der Blaskapelle aus Steinfeld, was auch schon lange Tradition ist, zog die Illschwanger Gruppe in die Basilika in Gößweinstein ein.
Nach dem Festgottesdienst ging es mit dem Bus zurück nach Illschwang. Am Dreifaltigkeitsmarterl wurden die Wallfahrer von Pfarreiangehörigen und den Fahnenabordnungen der Gemeinde erwartet. Gemeinsam ging es betend und singend zum feierlichen Abschluss in die Pfarrkirche. Auf neun Personen wartete eine besondere Ehrung durch Pfarrvikar Thomas Sanikommula und Wallfahrtsführerin Cornelia Dürgner.
Von zehn Teilnahmen aufwärts
Für ihre zehnte Teilnahme bekamen Inge Bauer, Markus Riederer und Brigitte Leis eine Kerze mit dem Bildmotiv der Basilika. Zwanzig Mal sind Albert König und die über 80-jähige Hannelore Eichenseer den langen Weg gegangen. Sie erhielten einen Rosenkranz und ein Bronzekreuz. Über eine besondere Urkunde mit dem Bildmotiv der Heiligsten Dreifaltigkeit freuten sich Monika Gleißner und Elisabeth Dürgner nach ihrer 25. Wallfahrt.
Schließlich wurden Konrad Hochholzer und Leonhard Ibler mit einem speziellen Wachsstöckl dafür geehrt, dass sie inzwischen zum dreißigsten Mal dabei waren. Ibler, ein Urgestein der Fußwallfahrt, fuhr - obwohl gesundheitlich angeschlagen - zum Festgottesdienst nach Gößweinstein und nahm dann in der Pfarrkirche die Ehrung entgegen. Zum Abschluss sangen alle das Lied "Großer Gott, wir loben dich", das Oberministrantin Klara Riederer auf dem Akkordeon begleitete.
Zu Fuß von Illschwang nach Gößweinstein
- Strecke: 60 Kilometer
- Reine Gehzeit: 12 Stunden
- Teilnehmer: 22 über die gesamte Strecke, weitere 22 Einsteiger unterwegs
- Alter der Teilnehmer: Mitte 20 bis über 80 Jahre















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