Das viertägige Treffen findet immer von Christi Himmelfahrt bis zum darauffolgenden Sonntag statt. Letztmals waren die Illschwanger 2018 in St. Piat. Einen Einschnitt in diesen Turnus gab es, bedingt durch die Coronapandemie. Aus diesem Grund konnten 2020 und 2022 keine Treffen stattfinden. Fest entschlossen, die Freundschaft fortzuführen, organisierten die Illschwanger einen Besuch der französischen Freunde für 2023. 24 Personen aus St. Piat und zwei Busfahrer wurden an Christi Himmelfahrt von ihren Gastgebern im SVI-Sportheim begrüßt.
Im Vergleich zu den letzten Treffen waren es weniger Teilnehmer, die mit dabei waren. Als Hauptgründe sahen die beiden Hauptorganisatoren Georg Graf auf deutscher und Francoise Simmonet auf französischer Seite den verloren gegangenen Zeitrhythmus, das zunehmende Alter derer, die dabei sind, sowie berufliche und familiäre Gründe.
Erkundung in Regensburg
Den Donnerstagabend verbrachten die Franzosen mit ihren Gastgeberfamilien. Auf dem Programm für Freitag stand eine Fahrt nach Regensburg, die von Horst Kohler bestens organisiert worden war. Nach einem gemeinsamen Mittagessen gab es die Gelegenheit, sich individuell umzusehen. Abends gingen die Familien teilweise zusammen – es gab viel Gesprächsstoff.
Etwas Neues und Besonderes hatten sich die Illschwanger für den Samstag einfallen lassen. Bei idealem Wanderwetter ging es auf die Hainsburg, wo sie bei der Teufelskanzel, der Osterhöhle oder dem Calmusfelsen einen Einblick in die Geschichte des Ortes vermittelt bekamen. Zum Abschluss dieses Programmpunktes gab es in der Nähe der Kreuzigungsgruppe ein Picknick. Im Hopfenmuseum folgte eine Kostprobe Illschwanger Biers.
Am Samstag trafen sich Deutsche und Franzosen zum Festabend im Sportheim. Dazu konnte Hauptorganisator Georg Graf auch Landrat Richard Reisinger, Bürgermeister Dieter Dehling sowie die Leiterin der Volkshochschule Amberg-Sulzbach, Claudia Mai, begrüßen. Sie kümmert sich in einer Arbeitsgemeinschaft beim Landratsamt mit Christine Hollederer, Regina Wolfohr und Nadine Wastl um alle Aktivitäten zur Pflege der deutsch-französischen Beziehungen, die auf Landkreisebene stattfinden. Als Dolmetscherin war Lena Forsthofer mit dabei.
2025 in Frankreich
"Die Freundschaft zwischen St. Piat und Illschwang ist für uns sehr wichtig ist. Wir hoffen und wünschen uns, dass diese Treffen auch in den nächsten Jahren weiter gepflegt werden", so Landrat Richard Reisinger. Bürgermeister Dieter Dehling freute sich, dass das Treffen nach Corona wieder stattfand. Sehr positiv bewertete Dehling die Wanderung auf der Hainsburg. Francoise Simmonet, seit Jahren mit ihrem Mann Philipp Hauptorganisatorin, seitens St. Piat, bedankte sich für eine überaus gelungene Begegnung. Auch für sie war die Wanderung auf die Hainsburg etwas Besonderes. Sie freue sich schon auf das nächste Treffen 2025 in Frankreich.
Als Gastgeschenk gab es spezielle Brotzeitbretter mit dem Motiv der Kathedrale von Chartres. Außerdem bekamen die Illschwanger eine individuell angefertigte Wetterstation überreicht. Georg Graf übergab, gemeinsam mit Mitorganisator Erich Renner, an die Franzosen ein Fass Bier und einen prall gefüllten Brotzeitkorb. Am Sonntagmorgen verabschiedeten sich die Illschwanger auf dem Festplatz von ihren Gästen, die dann die Heimreise antraten.
Pannen auf der Rückfahrt
Gut gelaunt begann die Rückfahrt. Doch was dann unterwegs passierte, wird den Franzosen unvergessen bleiben. Den Gästen aus St.Piat wurde dabei viel abverlangt. Schon bei Schwenderöd gab es kurz vor der Auffahrt zur Autobahn in Richtung Nürnberg die erste Panne. Der Keilriemen am Bus war gerissen. Eine Fachfirma wurde verständigt, welche an Ort und Stelle den Schaden behob. Die Fahrt konnte fortgesetzt werden. Doch es ging nicht sehr weit. Ein Stück vor Nürnberg ging es wieder nicht weiter. Es handelte sich um einen Defekt, der eine größere Reparatur erforderlich machte. Zu diesem Zweck musste der Bus abgeschleppt und in eine Fachwerkstatt nach Nürnberg gebracht werden.
Es zeichnete sich schnell ab, dass an eine Heimkehr nach St. Piat am Sonntag nicht mehr zu denken war. Inzwischen war der französische Reiseveranstalter aktiv geworden und hatte Quartiere für die Übernachtung gebucht. Erst am Montagmorgen konnte mit der Reparatur begonnen werden. Bevor es um 14.30 Uhr von Nürnberg aus weiter ging, nutzten einige die Gelegenheit, sich in der Stadt umzuschauen. Doch die nächste Panne gab es bei Saarbrücken.
Der Reiseveranstalter hatte inzwischen einen zweiten Bus in Richtung Deutschland auf den Weg geschickt, um gegebenenfalls die Passagiere aufnehmen zu können. Mit vereinten Kräften ging es von Saarbrücken aus dann doch weiter. Es war Dienstagmorgen um 4.45 Uhr als endlich St. Piat wieder erreicht war. Bei normalen Fahrtverlauf wären die Franzosen spätestens am Sonntag um 22 Uhr zu Hause gewesen.
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