Es war ein ständiges Kommen und Gehen am Mittwoch, 18. September, in Schöpfendorf (Landkreis Amberg-Sulzbach): Frieda Dehling feierte ihren 90. Geburtstag, und dazu wollten ihr viele gratulieren und vor allem Gesundheit wünschen. Als Vertreter der Gemeinde dankte Bürgermeister Dieter Dehling der Jubilarin für ihr großes Engagement über viele Jahre zum Wohle Illschwangs. Für den Gartenbauverein wünschte der Vorsitzende Wolfgang Stowasser alles Gute. Seit 1962 gehört Frieda Dehling zum Heimatverein Birgland, den Lisa Brzosa von den Birgländer Sängerinnen zusammen mit ihrem Ehemann vertrat.
Frieda Dehling kam am 18. September 1934 in Haslach zur Welt. Ihren Geburtsort „schluckte“ wenig später der Truppenübungsplatz Hohenfels. 1938 ging es für die Familie nach Aicha in der heutigen Gemeinde Birgland. Als der Vater zum Kriegsdienst eingezogen wurde, fand Frieda in Schwend ein neues Zuhause. Mit sechs Geschwistern wuchs sie auf.
1955 heiratete sie den Landwirt und Hochofenarbeiter Leonhard Dehling aus Schöpfendorf. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Vier Enkel gratulierten ihrer Oma zum Geburtstag. Ihr Ehemann verstarb 1997. Ein schwerer Schicksalsschlag traf sie im Jahr 2013, als ihr Sohn Wilhelm tödlich verunglückte.
Der Anbau und die Pflege des Hopfens gehörten zu Frieda Dehlings besonderen Interessensgebieten. Schon in jungen Jahren hatte sie von Verwandten, die auf der Hersbrucker Alb lebten, viel darüber erfahren und die Arbeit dabei auch selbst ausprobiert. Sie setzte sich dafür ein, den Hopfenanbau in Illschwang wieder aufleben zu lassen. An der Entwicklung des Hopfenmuseums und der Anlage des Hopfenfeldes war sie entscheidend beteiligt. Unzählige Stunden verbrachte sie im Stadel und rückte die Gerätschaften für den Hopfenanbau ins rechte Licht. Auch in das Hopfenfeld samt Garten steckte das Geburtstagskind viel Herzblut.
Für seine mustergültige Dorferneuerung und Gruppenflurbereinigung hat Illschwang zu Beginn der 1990er Jahre viele Preise eingeheimst. Auch hier erwarb sich Frieda Dehling ihre Verdienste. Sie kümmerte sich um die Dokumentation der Dorferneuerung in Bildern und Schautafeln. Tausende von Besuchern führte sie durch den Ort und begeisterte sie mit viel Information und unnachahmlich erzählten Anekdoten. Auch die Kinder der Illschwanger Schule freuten sich auf die Unterrichtsgänge mit Frieda Dehling ins Dorf und auf die Hainsburg.
Bei der Wiedergründung des Gartenbauvereins Illschwang 1985 wurde die Jubilarin zur Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt übte sie 17 Jahre lang aus. Für ihren großen Einsatz zur Fortentwicklung des Vereins ernannte die Vorstandschaft sie zur Ehrenvorsitzenden. Einige Jahre packte sie auf verschiedenen Bauernhöfen als Dorfhelferin mit an, wenn dort Not am Mann war. Noch bis zu ihrem 85. Geburtstag besuchte sie in den Altenheimen der Region ältere und kranke Menschen, die sie gut kannte.
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