Die Chilenin Norma Brand, die in Illschwang wohnt, war treibende Kraft einer Spendenaktion für die in Not geratenen Ukrainer. Tatkräftige Unterstützung kam von Melanie Schlegl, Dani Pinzer, Anja Dirler, Helene Spack und weiteren Helferinnen. Die Gemeinde stellte für die Lagerung die Räumlichkeiten im Bauhof zur Verfügung. An drei Tagen gab es für die Bevölkerung die Gelegenheit, Sachspenden anzuliefern. Norma Brand zeigte sich überwältigt von der Hilfs- und Unterstützungsbereitschaft. Was als Spende besonders geeignet war, darüber konnten sich die Bürger auf einem Flyer in der App der Gemeinde informieren. Somit ist gezielte Hilfe vor Ort möglich.
Masken und warme Decken
Der Zweite Bürgermeister der Gemeinde Illschwang, Benjamin Hiltl, beruflich tätig bei der Firma Elastoform in Sulzbach-Rosenberg, bat die Geschäftsführung um Unterstützung. Dort zeigte man ein offenes Ohr für das Anliegen. Das Unternehmen spendete 1500 FFB2-Masken, 300 Fleecedecken und 1000 Tuben mit Desinfektionsmittel. Hiltl brachte die Spende gleich selbst zum Sammelplatz.
Norma Brand erzählte im Gespräch mit Oberpfalz-Medien, warum sie sich so für Hilfe in der Ukraine engagiert. Vom Kriegsbeginn an, ging ihr ein Bild im Fernsehen nicht aus dem Kopf, auf dem sich ein Kind von seinem Vater tränenreich verabschiedet, mit der Befürchtung ihn vielleicht niemals wieder zu sehen. Sie überlegte sich, wie sie selbst helfen könnte. Da kam ihr eine Idee. Sie ist beim SV Illschwang für das Bambini-Turnen der Drei- bis Sechsjährigen zuständig. Mit einer Mail sprach sie direkt die Mädchen und Buben an. Sie bat diese darum, drei Dinge mit den Flüchtlingskindern zu teilen: ein kleines Spielzeug für ein Lächeln, etwas zum Anziehen, weil sie fast nichts mehr haben, sowie ein Medikament, das schnelle Hilfe bringt. Die Eltern, die diese Mail lasen, griffen dies auf und baten die Chilenin, ob sie diese Nachricht weitervertreiben dürfen.
Engagierte Frauen helfen mit
Dies geschah auch. So wurde wie Norma es ausdrückte: "Mein Projekt zu unserem Projekt". Die Wirkung zeigte sich dadurch, dass sich ihr Haus, von oben bis unten mit Sachspenden füllte. Nun galt ihre nächste Überlegung, wie man die Gegenstände an die Bedürftigen bringen kann. Sie stieß dabei auf eine Info in der App der Gemeinde Poppenricht, wo auch eine solche Aktion statt fand. Über Bürgermeister Hermann Böhm bekam sich Kontakt zu der gebürtigen Ukrainerin Yulga Barth, die seit 16 Jahren in Deutschland lebt. Deren Familie lebt noch in Lemberg. In den Transport von Poppenricht aus konnte Norma Brand die Sachspenden aus ihrem Haus mit unterbringen.
In ihr entstand danach rasch der Gedanke, was in Poppenricht möglich war, sollte man doch auch in Illschwang zustande bringen. Dank engagierter Frauen war rasch ein Konzept entwickelt und die Gemeinde mit dem Bauhof als Unterstützer gewonnen. Über die Gemeindeapp wurde die Aktion schnell bekannt.
Enorme Resonanz
Die Resonanz war enorm. Die Initiatorin fand noch ein paar, sie sehr berührende Worte. Sie erzählte, dass ihr von weinenden Personen Spenden übergeben wurden, die sagten, wie schlecht die Welt ist. Diesen widersprach sie und meinte, man sollte, trotz allen Elends auch das Gute sehen. "Es sind zwei Länder, die am Krieg beteiligt sind, aber es gibt viele andere Länder, die bereit sind, den Ukrainern zu helfen." Sie setzte sich dafür ein, zusammenzuhalten und immer an das Gute zu glauben.
"Es sind zwei Länder, die am Krieg beteiligt sind, aber es gibt viele andere Länder, die bereit sind, den Ukrainern zu helfen."
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