Illschwang
16.01.2023 - 11:04 Uhr

Katharina Schaller ist auch mit 80 immer für ihren Sohn da

Seit 56 Jahren umsorgt Katharina Schaller aus Illschwang ihren Sohn Werner, der mit einer Behinderung zur Welt gekommen ist. Auch wenn die jetzt 80-Jährige das einmal nicht mehr leisten kann, will sie in seiner Nähe sein.

Bei der Gratulation zum 80. Geburtstag: (von links Frauenbund-Vorsitzende Monika Gleißner, die Jubilarin Katharina Schaller, ihr Sohn Werner und der Zweite Bürgermeister der Gemeinde Illschwang, Benjamin Hiltl. Bild: no
Bei der Gratulation zum 80. Geburtstag: (von links Frauenbund-Vorsitzende Monika Gleißner, die Jubilarin Katharina Schaller, ihr Sohn Werner und der Zweite Bürgermeister der Gemeinde Illschwang, Benjamin Hiltl.

In Illschwang feierte Katharina Schaller bei guter Gesundheit und noch voller Aktivität ihren 80. Geburtstag. Die Glückwünsche der Gemeinde überbrachte Zweiter Bürgermeister Benjamin Hiltl. Für den Katholischen Frauenbund gratulierte dessen Vorsitzende Monika Gleißner.

Die Jubilarin wurde am 12. Januar 1943, mitten im Zweiten Weltkrieg, als Katharina Schneider in Ammerthal geboren. Sie war gerade zwei Jahre alt, als ihre Mutter starb. Mit neun Geschwistern wuchs sie auf. Der Vater verdiente den Lebensunterhalt für die Familie zunächst als Zimmermann und war später in der Maxhütte beschäftigt. In Ammerthal besuchte das Geburtstagskind die Volksschule, lernte dann Bäckereiverkäuferin und arbeitete beim Geschäft Wiesmeth in Ammerthal, zu dem damals auch noch ein Lagerhaus gehörte. Danach wechselte sie zur Firma Siemens in Amberg und stand im Schichtdienst im Akkord am Fließband.

1965 schloss sie mit Hans Schaller, ebenfalls aus Ammerthal, den Bund der Ehe. Er war oft von Montag bis Freitag im Fernverkehr unterwegs. Danach machte er sich mit der Gründung eines Abbruchunternehmens selbstständig. 1966 kam Sohn Werner mit einer geistigen Behinderung zur Welt. Dies bedeutete für Katharina Schaller einen erheblichen Einschnitt in ihr bisheriges Leben. Sie war rund um die Uhr gefordert, ihn bestmöglich zu betreuen. Eine Erleichterung bedeutete es für sie, dass Werner 1997 bei der Lebenshilfe in Amberg einen festen Arbeitsplatz bekommen hat.

Nach dem Tod des Ehemanns im Jahr 2002 entstand der Gedanke, von Ammerthal wegzuziehen. In Illschwang fanden Mutter und Sohn Schaller in einem Mehrfamilienhaus eine passende Wohnung. Sie fühlten sich in ihrem neuen Zuhause von Anfang an sehr wohl. Jeden Tag, wenn es das Wetter zulässt, ist die Jubilarin mit ihrem Sohn in Illschwang unterwegs. Katharina Schaller ist sehr kommunikativ. So ergaben sich mit den Ortsbewohnern immer wieder interessante Gespräche.

Für die Zukunft hat Katharina Schaller die Weichen gestellt. Wenn ein eigenständiges Leben mit ihrem Sohn in Illschwang eines Tages nicht mehr möglich sein sollte, hat sie die Zusage, im Wallmenichhaus Amberg in einem gegenwärtig entstehenden Neubau für sich eine kleine Wohnung und für Werner ein Zimmer zu bekommen. So würden beide eng zusammenbleiben.

 
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