Es ist schönes Oktoberwetter, das zahlreiche Freizeitsportler an diesem Sonntag in der Region ins Freie lockt. Auch ein 30-Jähriger aus Würzburg ist mit seiner Partnerin darunter. Sie machen eine Tour am Kalmusfelsen. Kurz vor 14 Uhr waren die beiden im Begriff, an "einem gesicherten Seil die Nordwand des Felsen auf der Tour ,Living on the edge' zu erklimmen", heißt es im Polizeibericht der Beamten in Sulzbach-Rosenberg.
Dann alarmiert die ILS Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte und Bergwacht. Auch zwei Rettungshubschrauber gehen in die Luft. Denn der 30-Jährige hatte den Halt verloren. Er stürzte vier Meter in die Tiefe, prallte auf ein Felsband in der Wand und verletzte sich am Bein. Er blieb zunächst in der Sicherung hängen. "Seine Begleiterin konnte ihn noch zum Boden abseilen und setzte einen Notruf ab", erklärt Maximilian Knab von der Bergwacht.
Die Rettung verläuft dann sehr spektakulär. "Der Rettungsdienst übernahm die Erstversorgung des Verletzten am Fuße der Felswand mit dem Notarzt des Rettungshubschraubers Christoph 80 aus Weiden", heißt es weiter von der Bergwacht. Da dieser Rettungshubschrauber jedoch nicht über eine Rettungswinde verfüge, wurden zum Abtransport des Verletzten aus dem schwierigen Gelände der Rettungshubschrauber 27 aus Nürnberg sowie die Bergwachten Amberg und Sulzbach angefordert.
An der fest installierten Winde des Christoph 27 seilte sich dann eine Notärztin der Bergwacht Amberg ab, um sich gleich darauf mitsamt dem Patienten wieder hochziehen zu lassen. An der Seilwinde in großer Höhe hängend flog der Hubschrauber Ärztin und Patient daraufhin auf direktem Weg ins Klinikum nach Amberg. Das sei tatsächlich nicht der Normalfall, sagt Knab. Doch die Flugzeit zum Amberger Klinikum ist sehr kurz. Noch dazu sei der Patient gut und sicher eingepackt, "kalt war es am Sonntag auch nicht". "Eine Landung kostet nur weitere wertvolle Minuten."
Die Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg untersucht den Kletterunfall und wird auch einen Bergexperten der Kriminalpolizei Regensburg in ihre Ermittlungen einbinden. Gegenwärtig liegen keine Hinweise auf ein Verschulden Dritter vor.
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