Illschwang
18.09.2022 - 09:38 Uhr

Staatsminister Christian Bernreiter: "Bei Freibadsanierung aufs Wesentliche beschränken"

Die Sanierung des Illschwanger Freibads stand im Mittelpunkt einer Diskussionsrunde, zu der Staatsminister Christian Bernreiter gekommen war. Feste Zusagen, die über den gegenwärtigen Fördersatz hinausgehen, konnte er nicht machen.

Zum Projekt des Illschwanger CSU-Ortsverbands kam in diesem Jahr Staatsminister für Wohnen und Verkehr, Christian Bernreiter, in die Gemeinde. Der Abend fand, passend zum zentralen Anliegen, in der Wärmehalle des Freibads statt. Das in die Jahre gekommene Freibad soll nämlich saniert werden. Dafür hoffen die Gemeinderäte auf mehr Gelder vom Freistaat. CSU-Ortsvorsitzender Henner Wasmuth begrüßte die Gäste. Gleichzeitig überbrachte er dem erkrankten Bürgermeister Dieter Dehling Genesungswünsche.

Warum es nötig ist, das Illschwanger Freibad zu sanieren, erklärte der Zweite Bürgermeister, Benjamin Hiltl. Erbaut wurde das Bad vor mittlerweile über 45 Jahren. Zur Anlage gehören ein Schwimmerbecken mit 33 Mal 15 Metern samt einer angeschlossenen Wärmehalle sowie ein Nichtschwimmer- und ein Planschbecken. Gerade letzteres, so Hiltl, sei überhaupt nicht ansprechend für Familien mit kleinen Kindern. Abgesehen von einigen notwendigen Instandhaltungen, seien mittlerweile die Leitungen in die Jahre gekommen. Die vor über 10 Jahren erfolgte Umstellung auf eine Hackschnitzelheizung sei ein erster wichtiger Schritt zur Erhaltung des Bades gewesen.

Bereits Vorarbeit geleistet

Aktuell gebe es verschiedene Entwürfe, wie das Freibad nach einer umfassenden Sanierung aussehen könnte. Fraktionsübergreifend sehen die Gemeinderäte die Maßnahme als sehr wichtig an. Delegationen der Gemeinde hätten sich bereits bei der Bäder-Ausstellung in Stuttgart informiert und verschiedene Freibäder angeschaut. In einer Klausurtagung wurde ebenfalls bereits ausführlich mit einem Fachmann aus einem Ingenieurbüro gesprochen.

Hiltl bedauerte es, dass nur für die Bereiche Schulschwimmen und Schwimmkurse, um Badeunfälle zu vermeiden, eine finanzielle Unterstützung durch den Freistaat Bayern möglich ist. Bei ersten Förderungen des Bundes sei Illschwang nicht zum Zuge gekommen. So oder so: Eine Förderung von 20 Prozent ist für die Gemeinde laut Hiltl viel zu wenig. Die gegenwärtig geschätzten Gesamtkosten für eine Sanierung belaufen sich ihm zufolge auf rund 5,6 Millionen Euro. Hinzukomme die große Unsicherheit, was die Kostenentwicklung im Bausektor angeht. Erfreulich nannte Hiltl, dass gegenwärtig die finanzielle Unterstützung in Bayern auf 25 Prozent gestiegen ist. Deshalb werde der Gemeinderat noch in der Septembersitzung beschließen, am Förderprogramm des Freistaates teilzunehmen. Ideal wäre es für den Zweiten Bürgermeister, wenn es eine Kombination aus Fördermitteln von Bund und Land geben könnte. Wichtig wäre aber, noch höhere Förderungen vom Freistaat zu bekommen.

Minister: Aufs Nötigste beschränken

Was sagt nun Staatsminister Christian Bernreiter zu den Forderungen aus Illschwang? Auf einer Schautafel konnte er sich über Entwürfe für eine Sanierung informieren. Auf Bildern bekam er einen Eindruck, wie es bei heißen Temperaturen im Freibad zugeht. Bernreiter zeigte Verständnis für das Anliegen der Gemeinde, ihr Bad sanieren zu wollen. Sie sei sinnvoll und notwendig. Grundsätzlich merkte er an, dass die Kommunen in Bayern von der Staatsregierung gut unterstützt würden.

Bernreiter zufolge gibt es derzeit in München hitzige Diskussionen, was die Sanierung von Freibädern in den Gemeinden betrifft. Allerdings wollte Bernreiter keine Förderung versprechen, die über die Grenze von 25 Prozent hinausgeht.

Sein Tipp: Die Gemeinden sollten sich bei der Sanierung auf das Wesentliche beschränken. Für die "Erfüllung von Wunschdenken" gebe es gegenwärtig keinen Spielraum.

Große Herausforderungen

Der Minister nutzte seinen Besuch auch, um allgemein aktuelle Themen anzusprechen, so zum Beispiel die zukünftige Energieversorgung und die daraus sich entwickelnde Kostenexplosion.

Ebenfalls ging es um die Entwicklung des Personennahverkehrs und die enorm gestiegenen Preise im Bereich des Bauwesens.

 
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