Immenreuth
25.09.2023 - 11:20 Uhr

Wasserversorgung der Knackpunkt bei Großübung am Sägewerk in Immenreuth

Für 131 Rettungskräfte begann die Brandschutzwoche mit einer groß angelegten Übung. Die Aktiven von neun Feuerwehren stellte der "Einsatz" beim Immenreuther Sägewerk Schäffler vor eine Herausforderung.

Geprägt war das Übungsszenario für die Feuerwehren aus der Region von Platz- und Wassermangel am fiktiven Brandobjekt, dem Sägewerk Schäffler. Von Norden her ist es von der Bahnlinie unzugänglich abgeschirmt, ebenso vom Wald im Osten und Süden. Zudem gab und gibt lediglich eine Zufahrt. Ein Wohnhaus gehört ebenso zum Fabrikgelände. Für den Brandschutz steht nur ein Wasserhydrant auf dem Werksgelände zur Verfügung.

Um 18.10 Uhr erfolgte am Freitag die Alarmierung für die Feuerwehren von Immenreuth, Ahornberg, Punreuth, Kemnath, Kötzersdorf, Kulmain, Zinst, Pullenreuth-Langentheilen und die oberfränkische Wehr aus Lienlas. Vor Ort waren weiter die BRK-Bereitschaft Armesberg, die auch die Verpflegung der Kräfte nach Übungsende übernahm, der örtliche Helfer vor Ort, die Unterstützungsgruppe des Katastrophenschutzes des Landkreises Tirschenreuth, die Drohnengruppe und der Notfallmanager der Deutschen Bahn aus Kirchenlaibach für den Fall, dass die Bahnstrecke hätte gesperrt werden müssen.

Weg für Drehleiter frei

Ausgangslage der Übung war der Brand in einem Nebengebäude des Werksgeländes. Dieser drohte, auf das Sägewerk, den angrenzenden Wald und das Wohnhaus überzugreifen sowie möglicherweise den Zugverkehr zu beeinträchtigen. Für die Immenreuther Wehr war es noch problemlos, zum Brandherd vorzudringen und Wasser für den ersten Angriff aus dem Hydranten zu entnehmen. Alle anderen Kräfte mussten über einen Bereitstellungsraum zu ihren Einsatzorten eingewiesen werden. Für die Kemnather Drehleiter war der Weg für den Schutz des Werks, des Wohngebäudes und des Waldes noch frei.

Was allerdings fehlte war ausreichend Wasser. Zu weiter entfernten Hydranten mussten Schläuche ausgerollt werden. Bestandteil der Übung war dabei der erstmalige Einsatz des Faltbehälters der Pilgramsreuther Wehr mit 15 000 Litern Fassungsvermögen. Aus einem nördlich der Bahn liegenden Hydranten sollte das Löschwasser eingespeist werden. Dies allerdings hatte Tücken, weil die Lienlaser Wehr, der die Wasserversorgung zugedacht war, erst verzögert von der Bayreuther Leitstelle zu Hilfe gerufen wurde und der Hydrant selbst wegen Druckmangels spärlich Wasser lieferte.

Druck zu niedrig

Aus dem Sandweiher in der Lenauer Straße hatten die Einsatzkräfte sehr schnell zwei B-Schlauch-Leitungen mit jeweils 600 Metern Länge zu den Faltbehältern der Wehren von Immenreuth und Zinst im Basaltweg, der Zufahrt zum Sägewerk, verlegt. Von dort wurden die Wassertrupps am Brandherd über weitere Pumpen mit dem Nass aus dem Fischteich versorgt. Geschätzte 50 000 Kubikmeter Wasser hätten hier im Notfall zur Verfügung gestanden.

"So eine Übung ist wichtig, weil wir seit 20 Jahren keinen derartigen Einsatz gehabt haben", fasste am Ende der Übung Gesamteinsatzleiter und Kommandant der Immenreuther Wehr Uwe Engelbrecht zusammen.

Nach dem Einsatzende um 19.50 Uhr stellte Kreisbrandinspektor Otto Braunreuther fest: "An der Arbeit der einzelnen Einsatzkräfte gibt es nichts auszusetzen. Ihr kennt eure Arbeit und jeder Handgriff sitzt." Allerdings lief die Übung nicht ganz so ab, wie es geplant war. Es konnte der Hydrant beim Sägewerk nur eine Wehr mit Löschwasser versorgen, beim anderen fehlte Druck in der Wasserleitung. "Ich bin froh, dass es bei der Übung passiert ist und nicht bei einem wirklichen Einsatz", betonte Kreisbrandinspektor Braunreuther. Bürgermeister Thomas Kaufmann, selbst ein Feuerwehrmann, antwortete: "Ich habe heute gesehen, dass für den Fall großer Einsätze nachgesteuert werden muss."

Für Uwe Engelbrecht war es dennoch "eine runde Sache - außer dem eklatanten Wassermangel." Sein Resümee: "Es hat recht gut funktioniert." Die Übung wird noch Thema des Erfahrungsaustausches unter den Führungskräften der Wehr sein. Ein Punkt dürfte die Kommunikation mit der Leitstelle in Bayreuth sein, die die Lienlaser Wehr ziemlich zeitverzögert alarmiert hatte.

Ein Dank galt Sägewerkbesitzer Roland Schäffler für die Bereitstellung des Übungsobjekts. Bürgermeister Thomas Kaufmann würdigte gegenüber Oberpfalz-Medien alle Ehrenamtliche für ihre große Einsatzbereitschaft.

 
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