„Der Satan auf dieser Welt hat nur einen Namen: Geld.“ Eine zentrale Aussage der Theateraufführung des Landestheaters Oberpfalz (LTO) am Freitag. Zur Tragödie „Jedermann“ von Hugo von Hofmannstahl hatte der Heimat- und Kulturverein anlässlich der erstmaligen Erwähnung der Waldecker Burg vor 900 Jahren eingeladen. Nicht die Burg selbst, wie in den zurückliegenden Jahren üblich, sondern der Untere Markplatz im Ort wurde zum Theaterraum. „Die Sperre des Marktplatzes ermöglicht es uns“, sagte Vorsitzender Johannes Wagner.
Die Nachfrage nach den Tickets sei groß gewesen. Die 300 Karten waren "im Nu" ausverkauft. Regisseur Christian A. Schnell sah in dem gewählten Bühnenraum vor der Kirche Sankt Johannes Nepomuk den richtigen Platz, wenn es um Tod und Glauben geht. Er bezeichnete den Ort als „Salzburg im Kleinen“, denn vor dem Dom der Musikstadt Salzburg spielte das LTO den „Jedermann“ bereits.
Ein vergnügtes Leben
Jedermann, ein reicher Mensch, sieht sein Glück nur im Wohlstand. Die Not der anderen lässt ihn unbeeindruckt. Er genießt sein Leben in vollen Zügen – hat eine Geliebte, Angestellte, Freunde und keine finanziellen Sorgen. Mitleid und Nächstenliebe sind ihm fremd, Gott und den Glauben schätzt er nicht mehr. Sein Ziel ist es, einen Lustgarten mit seiner Geliebten anzulegen. Da beauftragt Gott den Tod, ihn vor das göttliche Gericht zu bringen.
Schnell wird Jedermann aus seinem Alltag gerissen, als der Tod ihm überraschend verkündet, dass sein Leben nun ein Ende habe. Trotz aller Versuche will ihm in der letzten Stunde seines Lebens keiner beistehen – seine Geliebte und seine Freunde wollen nichts mehr von ihm wissen und nicht einmal sein Reichtum kann ihn vor dem Tod bewahren. Als Jedermann letztlich Rechenschaft über sein Leben abgeben muss, stellt er fest, dass nur sein Glaube und einige wenige gute Werke in seinem Leben zählen.
2025 wieder auf dem Schlossberg
Geld hatte an dem Abend auch eine positive Bedeutung. Eine Spende von einem Euro für jedes Jahr seit der ersten urkundlichen Erwähnung der Burg überreichten stellvertretender Landrat Dr. Alfred Scheidler und Bürgermeister Roman Schäffler an die Vorsitzenden des Heimat- und Kulturvereins Johannes Wagner und Leonhard Zintl. Am Ende der Vorstellung versicherte Regisseur Christian A. Schnell gegenüber Oberpfalz-Medien: „Nächstes Jahr kommen wir wieder.“ Die Planungen seien aber wieder auf den Schloßberg ausgerichtet. Waldeck sei weiter "ein fest verankerter Sommer-Spielort des LTO. Auf dem Programm steht am 25. und 26. Juli kommenden Jahres dann auf dem Schloßberg "Der Brandner Kaspar".
LTO auf dem Schloßberg Waldeck
- Seit 2011 ist die Burgruine Waldeck auf dem Schloßberg Spielort des Landestheaters Oberpfalz (LTO):
- Erste Vorstellung bestand aus Loriot-Szenen, elf Vorstellungen fanden seitdem dort statt.
- Keine Vorstellungen gab es nur 2015 wegen des Glockengusses und 2020 wegen Corona.
- in Kemnath: am 15. November, "Dinner für Spinner" Komödie in der Realschul-Turnhalle
- in Waldeck: 25. und 26. Juli 2025 auf dem Schlossberg, "Der Brandner Kaspar"
- Tickets und Infos: www.landestheater-oberpfalz.de

















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