Coole Rhythmen unter sengender Kemnather Sonne

"Wahrscheinlich ist es der großen Hitze geschuldet, dass zum heutigen Konzert auf der Seebühne nicht so viele Zuhörer gekommen sind wie sonst", mutmaßte Bürgermeister Roman Schäffler am Sonntag bei der Begrüßung der Juramusikanten. Die Freunde guter Blasmusik, die sich eingefunden hatten, brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Unter Pavillons waren sie vor den sengenden Sonnenstrahlen geschützt. Gegen den Durst bot Elmar Högl Erfrischungsgetränke an.

Die Musikanten boten ein abwechslungsreiches Programm. In den vergangenen Jahrzehnten hat Dirigent Norbert Lodes mit ihnen ein umfangreiches Repertoire aufgebaut, das sich von gepflegter Blasmusik über Big-Band-Sound bis hin zu Schlager-, Rock- und Partyhits erstreckt. Der Diplom-Musiker, der auch jedes Stück mit seiner Trompete mitspielte, erleichterte als Moderator den Zuhörern das Verständnis der dargebotenen Blasmusikstücke. Im Laufe des Konzerts stellt er jeden Musikanten vor. Sein besonderer Dank galt dem Kemnather Schlagzeuger Dominik Fischer, der kurzfristig eingesprungen war.

Einmalige Arrangements

Das breitgefächerte Repertoire ermöglichte den Musikanten auch Ausflüge in Bereiche, die man sonst kaum von der Blaskapelle zu hören bekommt. Einige Stücke boten die Juramusikanten in einem einmaligen Arrangement dar, das nur ganz speziell auf ihre Besetzung zugeschnitten war und eigens für sie komponiert wurde.

"Wir Musikanten tun uns schwer, bei dieser Hitze zu spielen, aber wir geben uns große Mühe, auch unter diesen erschwerten Bedingungen die Erwartungen der Blasmusikfreunde nicht zu enttäuschen", erklärte Lodes den Zuhörern. Nach dem Marsch "Fränkische Heimat" von Gerd Hofmann spielten die 14 Musikanten "So schön ist Blasmusik" von Erich Becht und die "Williams-Polka. Technisch sehr anspruchsvoll war die Bravour-Polka "Fröhliche Tenoristen". Die "Happy Polka" war ein Medley von bekannten Melodien im beliebten Happy-Sound des unvergessenen Bandleaders James Last. Viel Beifall bekamen die Musikanten auch für "Sweet Caroline" und den "Boogie-Woogie-Express" in Big-Band-Arrangements. Kurz, aber sehr effektvoll und mit einem rasanten Saxofon-Solo war das Stück "Yakety Sax".

Keyboarderin als Sängerin

Sonderbeifall bekam Sängerin Michaela für "Flashdance" ("What a Feeling"). Während sie sang, nahm Norbert Lodes ihren Platz am Keyboard ein. Bei der Polka "Am Puls der Zeit" und dem Marsch "Blasmusikzeit" kehrte das Ensemble wieder zur traditionellen bayrisch-böhmischen Blasmusik zurück.

Als Dankeschön für das konzentrierte Zuhören spielte Norbert Lodes mit seinen Musikanten zum Abschluss den Evergreen "Thank you for the Music" von der unvergessenen schwedischen Popgruppe Abba.

Natürlich kamen die Musikanten nicht um eine Zugabe herum. Sehr zur Freude vieler Gäste stimmten sie die Polka "Böhmischer Traum" an. Alle hoffen auf ein Wiedersehen mit den Juramusikanten auf der Kemnather Seebühne.