"Himmlische Klänge" war das Thema des Harfen-Programms des 71. Festivals junger Künstler Bayreuth in der Stadtpfarrkirche Kemnath. Das bewegt sich in diesem nicht einfachen Jahr zwischen dem spannenden Themenfeld "Tradition, Transformation und Aufbruch". Zweiter Bürgermeister Hermann Schraml dankte bei seinen Begrüßungsworten dafür, dass die Stadt Kemnath wieder Gastgeber bei einem Konzert sein durfte. Es wurde darauf geachtet, dass sich die Zuhörer an die geltenden AHA-Regel hielten und den Mundschutz während des ganzen Konzerts trugen.
Bezug auf schottische Sage
In der Stadtpfarrkirche präsentierten die Harfenistinnen Rosetta Schade und Dariia Ahapova Werke von Komponisten der Spätromantik sowie zeitgenössische Werke. Drei der Stücke haben die Harfenistinnen selbst komponiert. Dazu gehören Peonitz, Grandjany und Ellis. Albeniz' traditionell romantisches Werk "Granada" hörten die aufmerksamen Zuhörer in einem Arrangement für Harfen-Duo. Der Komponist Franz Peonitz beschäftigt sich in "Todestanz der Willys" mit einer schottischen Sage, in der die sogenannten Willys, das sind junge Frauen, die vor ihrer Hochzeit gestorben sind, nachts erwachen und Männer durch ihren Tanz umbringen. In diesem Stück konnte man den ständigen Wechsel zwischen Leben und Tod hören, also gleichsam eine Art Transformation.
Die Solo-Werke von Natra und Al Ravin waren zeitgenössische Werke, die als Aufbruch in eine neue Art des Komponierens bezeichnet werden können. Während Natra sein Werk "Ode to the Harp" sehr energisch und rhythmisch komponierte, ist Al Ravins "Puzzle" eher ein meditatives und kontemplatives Werk. Die Rhapsodie von Grandjany bewegte sich stilistisch zwischen Spätromantik und dem Jazz. Ossian Ellis war ein britischer Harfenist und Komponist, der auch mit dem berühmten englischen Komponisten Benjamin Britten zusammenarbeitete.
Beendet wurde das abwechslungsreiche Programm mit seinem Harfen-Duo "Canu Penillion-Descainting". Die beiden Instrumentalistinnen spielten diese sehr anspruchsvollen Stücke mit einer technischen Sicherheit und einer Brillanz, die die Zuhörer begeisterte.
Bei internationalen Wettbewerben
Das war durchaus nichts Ungewöhnliches, wenn man den künstlerischen Werdegang der beiden Harfenistinnen kennt. Denn Rosetta Schade genießt inzwischen internationale Anerkennung durch verschiedene Wettbewerbe, die sie gewonnen hat. Als Solo-Harfenistin arbeitet sie regelmäßig mit Berufsorchestern wie den Hamburger Sinfonikern zusammen.
Dariia Ahapova besucht neben der Schule und ihrem Studium schon zahlreiche Meisterkurse. Seit 2011 nimmt sie mit Erfolg an nationalen und internationalen Wettbewerben teil. In diesem Jahr gewann sie den ersten Platz beim Internationalen String Premium Wettbewerb in Weißrussland. Mit Ovationen bedankten sich die Zuhörer in der Stadtpfarrkirche bei den Harfenistinnen.
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