Kirchenthumbach
20.08.2023 - 14:35 Uhr

Bio- und Geotop bei Sommerau: Erlebniswelt Steinbruch

Geologie im Steinbruch einmalig und erhaltenswert. BUND Ortsgruppe Kirchenthumbach bekam Unterstützung durch Dr. Andreas Peterek, Geschäftsführer des Geoparks Bayern-Böhmen. Bild: ilt
Geologie im Steinbruch einmalig und erhaltenswert. BUND Ortsgruppe Kirchenthumbach bekam Unterstützung durch Dr. Andreas Peterek, Geschäftsführer des Geoparks Bayern-Böhmen.

Eine Führung durch den gut sieben Hektar großen Steinbruch bei Sommerau war für den Organisator, die Bund-Ortsgruppe Kirchenthumbach, ein voller Erfolg. Rund 40 Teilnehmer informierten sich unterstützt von Parkrangern des Geoparks Bayern-Böhmen hautnah über Geologie, Flora und Fauna. Der Steinbruch ist bekannt unter den Namen Kerschgraben und liegt am äußersten Rand des Juragebietes.

Ortsvorsitzender Reinhold Wilterius erläuterte den Sinn eines Steinbruchs als schützenswertes Biotop. "Dafür sind aber auch regelmäßige Pflegemaßnahmen nötig, um die Kulturlandschaft der hier vorliegenden Jurafläche zu erhalten und vor allem vor der Verbuschung durch Pionierpflanzen zu schützen." Dadurch wird gewährleistet, dass die einmalige Artenvielfalt erhalten bleibt. Unterstützung bekam er von Norbert Wilterius. Seine Passion ist die Orts- und Regionsgeschichte. Er informierte die Besucher über die Historie des in den 70er Jahren stillgelegten Steinbruchs sowie die Bedeutung des Kalksteinabbaus für die Gemeinde. "Der Abbau ist seit Jahrhunderten in der Region nachweisbar und auch dokumentiert. Zeugen seien hier Flurnamen, zahlreiche ehemalige Steinbrüche und die Industriebrachen der Kalköfen der ehemaligen Firma Prüschenk," so Wilterius.

Schon lange ist das Engagement für den Steinbruch auch fester Bestandteil für den Geopark Bayern-Böhmen. Deshalb bekam die Ortsgruppe für die Exkursion Unterstützung durch die Parkranger Georg Stiehl und Richard Regner sowie Geschäftsführer Dr. Andreas Peterek. Peterek hob die Einmaligkeit der Geologie hervor. Angetan war man von der Riffbildung aus der Jurazeit, der Karsterscheinung, sowie Einsturzdolinen. "Diese sind hier an den Wänden dieses aufgelassenen Steinbruchs gut zu sehen", so Peterek. Schautafeln informieren über Kleinstlebensräume und die Habitate mit stark bedrohten und schützenswerten Arten wie die Gelbbauchunke, die Schlingnatter und zahlreiche Schmetterlinge.

Seit zwei Jahren wird die Landschaftspflege durch Schafzüchter Alexander Burggraf in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Oberpfälzer Wald organisiert. "Nicht alle Schafarten sind hierfür geeignet. Ich habe mich für die Merinolandschafe entschieden, da sie den ökologisch wertvollen Magerrasen und für den Steinbruch charakteristische Flächen vor der Verbuschung bewahren," so Burggraf.

 
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