Trotz des schönen Wetters während der Urlaubszeit ließen Kohlberger Bürger die Chance der Information über aktuelle Geschehnisse im Markt nicht ungenutzt. Zum Bürgergespräch, das der CSU-Ortsverband in der alten Schule organisierte, waren 25 Einwohner in lockerer Umgebung bei Kaffee und Kuchen gekommen, um Neuigkeiten über verschiedene Vorgänge im Markt zu hören.
Bürgermeister Gerhard List gab zu Beginn einen groben Umriss des Themas Energiewende. Dabei wurden die Möglichkeiten der Energiegewinnung mittels Freiflächenanlagen, Windkraft sowie die verstärkte Nutzung der nachwachsenden Rohstoffe wie Holz angesprochen. Die aktuellen europa- und weltweiten Vorgänge, die zur derzeitigen Verknappung von Energie führen, machen eine Einführung von alternativen Gewinnungsmöglichkeiten umso wichtiger. Diesbezüglich stehen im Marktrat mittelfristig Entscheidungen an. So wird derzeit unter anderem an einem Kriterienkatalog für Photovoltaik-Freiflächen gearbeitet. Ebenso fordert eine Aufforderung des Landratsamts Neustadt/Waldnaab im Rahmen des Windbedarfsflächengesetzes die Gemeindeführung auf, geeignete Flächen für eine effiziente Nutzung von Windrädern für die Stromerzeugung zu melden. Ein großes Anliegen des CSU-Ortsverbandes ist hierbei die Information und Einbindung der Bürgermeinungen bei den zukünftigen Entscheidungen.
Kein Zeitaufschub
Viele Informationen brachte auch Stephan Oetzinger von der Landtagsebene mit. Die weltweite Energiekrise erlaube immer weniger einen Zeitaufschub für effektive Handlungen zur Verbesserung der Energieproduktion und -versorgung. Er appellierte an die Anwesenden, die wichtigste Variante, die Reduzierung des Verbrauchs, immer im Fokus zu haben. Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde, jeder gesparte Liter Brauchwasser ist wichtig. Das Umdenken der gesamten Gesellschaft für dieses Thema sei Grundlage für umwelt- und kostenbewussteres Verhalten auf dem Energiesektor. Oetzinger informierte auch über die derzeitige Gesetzeslage beim Bau von Windkraftanlagen, insbesondere zur 10H-Regelung und dem Windflächenbedarfsgesetz, in dem die Nutzung von 1,1 Prozent der Flächen für die Windkraftnutzung festgeschrieben ist.
Die rege und emotionale Beteiligung an der Diskussion dieses Themas zeugte von großem Interesse der Anwesenden. Dabei konnten alle aufkommenden Fragen während Veranstaltung zufriedenstellend beantwortet werden. Für die Gemeinde hält es Bürgermeister Gerhard List für notwendig, die Planungshoheit der Gemeinde so gut wie möglich zu nutzen, auch um die Bürger immer über den aktuellen Stand informieren zu können und deren Interessen wahren zu können.
Mobilität auch ein Thema
Weitere Diskussionen über verkehrstechnische Mobilität und öffentlichen Nahverkehr schlossen sich an. Fragen zur weiteren Bereitstellung des Neun-Euro-Tickets, Verbesserungen der Angebote im öffentlichen Nahverkehr oder auch die Einführung eines Tempolimits zur Einsparung von Energie, der geplante Stromtrassenausbau durch die Oberpfalz; auch bei diesen Themen war großer Informationsbedarf erkennbar. Mit dem offiziellen Ende der gelungenen Veranstaltung nach zweieinhalb Stunden war für viele Gäste der Diskussionsbedarf noch nicht erschöpft, in kleineren Gruppen wurde noch lange rege über die Themen des Abends weiterdebattiert.
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