"Unser oiner mit seim Wasseroimer - rennt, wenn's brennt." Diesen Vers zitierte Pfarrer Martin Valeske 2003. Wassereimer-Ketten sind Vergangenheit. Doch so ein Jubiläum ist eine gute Gelegenheit, zurückzublicken.
Wegen der vielen Brände in den Orten bekam Kohlberg schon 1772 und 1820 eine von Pferden gezogene "Löschmaschin" und drei Schläuche mit gesamt 100 Fuß Länge. 1868 gründen zwei Dutzend Männer in der Tafernwirtschaft Staufer (später Bösl) die Feuerwehr. Erster Feuerwehrhauptmann war der Musikermeister Franz Berr. Zwei Löschteiche lieferten damals das Wasser. 1873 war die erste Fahnenweihe. Patenverein wurde bis heute die Feuerwehr Hirschau. 1878 wurde die erste moderne Saug- und Druckspritze angeschafft.
1885 übernahm die Wehr die Patenschaft bei der neu gegründeten Hannersgrüner Feuerwehr. Auch diese Verbindung besteht bis heute. Bereits 1901 wurde im Markt eine vom Quellgebiet "Diebeswinkel" gespeiste Wasserleitung gebaut. Zehn Hydranten lieferten ab da Löschwasser. 1923 verfasste der Gemeindeschreiber Josef Magerl eine erste Chronik der Wehr. Zwischen 1938 und 1946 ruhte auf Anordnung des Nazi-Regimes das örtliche Vereinswesen. Feuerwehrvereine wurden aufgelöst.
Ab 1946 bauten Josef Bäumler und Kommandant Johann Müller die Wehr wieder auf. 1968, zum 100-jährigen Jubiläum, bekam die Wehr das neue Mercedes-Löschfahrzeug LF8. 20 Jahre später wurde ein neues Feuerwehrhaus am Asternweg bei der 120-Jahr-Feier eingeweiht. 1991 wurde das Löschfahrzeug LF 8/6 Iveco-Magirus von der Gemeinde bestellt, 1992 in Betrieb genommen. Bei der Fahrzeugsegnung bekommt es den Vornamen des Kommandanten, "Norbert". 1993 feierte die Wehr das 125-jährige Gründungsfest mit der Einweihung der neuen Vereinsfahne.
Bei Großbränden vor der Gründung fiel 1634, 1800 und 1854 ein Großteil des Markts in Schutt und Asche. Brände gab es 1878 (Scheune), 1882 (Fünf Häuser sowie zwei Häuser plus eine Scheune), 1885 (zwei Anwesen), 1896 (Wohnhaus), 1898 (Wohnhaus und Stall), 1899 (zwei Arbeiterhäuser in Röthenbach), 1901 (Scheune und Anwesen), 1912 (zwei Anwesen), 1915 (Scheune und zwei Anwesen), 1917 (vier Häuser und Nebengebäude), 1928 (Waldbrand in Weißenbrunn und Großbrand-Einsatz in Luhe), 1934 (Waldbrand in der Schlemm), 1945 (Scheune), 1950 (Bahnwärterhaus in Röthenbach), 1952 (Brennereigebäude in Röthenbach), 1953 (Lagerhalle "Zeppelin" im Ortsteil Schlemm), 1960 (Höfe in der Raiffeisenstraße), 1964 (Bergbauernhof Weißenbrunn), 1965 (Scheunenbrand), 1971 (Acker), 1972 (Brand im Nebengebäude Zeis), 1975 (Räucherkammer-Brand), 1982 (Sägewerk Schlemm), 1983 (Schreinerwerkstatt), 1986 (Stall in Artesgrün und Scheune auf der Thanmühle), 1992 (Wohnhausbrand mit einem Toten), 2012 (Wohnhausbrand) und 2017 (brennender Traktor).
Um 1870 lagerten die Geräte im Feuerwehr-Utensilienhaus, einem Anbau an das Rathaus. 1959 wurde in das Feuerwehrhaus in der Hirschauer Straße umgezogen. Seit 1988 ist das jetzige Feuerwehrhaus an der Anton-Krügelstein-Schule das Domizil. Die Daten von 1868 bis 1993 stammen vom früheren Bürgermeister Karl Prösl, vom 125. bis zum jetzigen Jubiläum von Hermann Prechtl, Andreas Fischer sowie Josef Fischer und Matthias List.



















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