Ludwig Spiller, der für Kohlberg zuständige Objektbetreuer beim Amt für ländliche Entwicklung (ALE) hatte zum Ortstermin eingeladen. Eine gute Stunde lang diskutierte man über die Renovierung des Dachstuhls des evangelischen Gemeindehauses, die Orts- und Wandertafeln an der Kriegerhainmauer und den besten Standort für eine öffentliche, behindertengerechte Toilette im Bereich des Marktplatzes.
Teilnehmer des Treffens waren Oberkonservator Raimund Karl vom Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) in München, Kreisbaumeister Werner Kraus aus Neustadt, Florian Witzl und Anna-Lena Heindl vom Unteren Denkmalschutz, Roland Spiller, Corinna Franz und Norman Langenhan vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE), Bürgermeister Rudolf Götz, Pfarrer Martin Valeske und Christian Hengl vom evangelischen Kirchenvorstand, Karlheinz Meier, der zweite Vorsitzende des Kunst- und Kulturvereins sowie OWV-Mitglied Johann Müller.
Wegen des Gemeindehausdaches hat Pfarrer Valeske bereits das landeskirchliche Baureferat in München eingeschaltet. Bevor er dort Zuschussanträge für die Renovierung stellen kann, muss die Finanzierung weitgehend gesichert sein. Dafür startet gerade eine Spendenaktion mit Flyern, die der Geistliche verteilte. Sehr viel mehr war über diese umfangreiche Aufgabe zur Zeit nicht zu diskutieren.
Umso mehr über die vom OWV unter der Leitung von Markus Müller vorgelegte Skizze, den Platz zwischen Kriegerhain-Eingang und evangelischem Gemeindehaus umzugestalten. Vorgesehen ist, eine öffentliche Toilette in das Gebäude zu integrieren, die auch für Rollstuhlfahrer nutzbar ist. Zugänglich sollte das WC von außen und vom unteren Gemeindesaal her sein. Denkbar sei das schon deshalb, weil sich hinter einem der Fenster bereits ein ausreichend großer Toilettenraum befinde.
Die Meinungen der Anwesenden gingen zu dem Vorschlag weit auseinander. Als Kernproblem dürfte sich die Haltung der Landeskirche erweisen, wie am Rande zu erfahren war. In München sei man angeblich bestrebt, kirchliche und öffentliche Einrichtungen streng getrennt zu behandeln. Unter Anderem, um haftungsrechtliche Probleme zu vermeiden. Auch sei ein zusätzlicher Eingang erst im Zuge der gesamten Renovierung sinnvoll zu erstellen.
Auch weitere OWV-Ideen wie drei einheitliche Wander-, Ortsplan- und Kircheninfotafeln an der Krieghainmauer wurden von den Fachstellenvertretern weitgehend wegdiskutiert. Alternative Vorschläge wurden nicht gebracht. Mit einer Ausnahme: Man könne die kahle Mauer mit Rankpflanzen begrünen.
Die gewünschte Ruhebank, die E-Bike-Ladestation und der Behinderten-Parkplatz wären laut Expertenmeinung dort ebenso am falschen Ort. Der Platz am Brunnen vor dem Rathaus solle als Kommunikationspunkt nicht durch eine weitere Möglichkeit entwertet werden. Die skizzierte Überdachung mit Solarpaneelen zur Beschattung der Tafeln und abendlicher Illuminierung von Kirch- und Schwedenturm fiel aus optischen Gründen bei den Denkmalschützern durch. Genau genommen, blieb von den von Johann Müller verteidigten Plänen des OWV so gut wie nichts übrig. Bürgermeister Götz nahm nur wenig Einfluss auf die Diskussion.
Ganz am Ende kam von Oberkonservator Karl noch eine erfreuliche Information. Die Ablehnung seines Hauses für einen Zuschuss zur Renovierung der Sandsteinsäule auf der Dreifaltigkeit sei auf eine bürotechnische Panne zurückzuführen. Den heftigen Protest aus der Gemeinde könne er verstehen. Karl bat den Bürgermeister, bei Fachfirmen Angebote für eine Restaurierung vor Ort einzuholen. Ein neu zu stellender Zuschussantrag werde von ihm dann zeitnah befürwortet.



















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