Dass Sicherheit für die Bürger nicht zum Nulltarif zu haben ist, bewiesen zwei Anträge auf erforderliche Materialien. Feuerwehr-Aktive müssen mit guter Ausrüstung ihren oft schweren und gefahrenträchtigen Dienst tun. Die Gesundheit der Einsatzkräfte ist bei den Einsätzen oft von ordentlicher Ausstattung abhängig. Da das Feuerwehrwesen zum kommunalen Aufgabenbereich zählt, haben die Gemeinden die Kosten zu tragen, auch wenn das bei den Räten gelegentlich Bauchgrummeln verursacht – so auch jetzt beim Antrag des Kohlberger Kommandanten Josef Fischer.
Vor gut zwanzig Jahren hat die Feuerwehr die damals aktuellen Schutzanzüge bekommen. Sie zeigen inzwischen deutliche Abnutzungserscheinungen. „Teilweise sind sie so verschlissen, dass sie sich auflösen“, schreibt Fischer. Seitdem wurden Material, Funktionalität und Trageeigenschaften spürbar weiterentwickelt. „Die Anzüge müssen jetzt den Anforderungen zwischen 30 Grad Plus und 10 Grad Minus für mehrere Stunden gerecht werden und Einsatzkräfte im brennenden Gebäude optimal schützen.“
Für Gruppenführer und Atemschutzträger benötigt die Wehr dieses Jahr 20 Schutzanzüge zu jeweils um die 1000 Euro. „Weitere 15 bis 20 sollten für nächstes Jahr in den Gemeindehaushalt eingeplant werden“.
Dazu die Frage aus dem Marktratsgremium: „Brauchen wir denn für alle Aktiven diese teuren Anzüge?“ Antwort: „Ja, denn sie müssen optimal ausgerüstet sein.“ Die Kohlberger Wehr besitzt derzeit vier Atemschutzgeräte. Diese müssen laut den Vorgaben mit der dreifachen Mannschaft hinterlegt sein. Lediglich für diese vier Geräte wird je ein Anzug mit 300 Euro von der Regierung bezuschusst.
„Es ist ja nicht so, dass wir da nichts dazu tun“, bekräftigte Vorsitzender Hermann Prechtl. Der Feuerwehrverein Kohlberg trägt mit 5000 Euro zum Kauf bei. Der Marktrat beschloss, drei Angebote einzuholen und den Bedarf für 2019 zu genehmigen. Die Anschaffungen für 2020 sind im Herbst neu zu überlegen. „Schauen wir, was wir dann an Finanzmitteln aufbringen können.“
Erheblich leichter fiel den Räten das Ja zum zweiten Kohlberger Antrag. Die Wehr hätte gern einen Kfz-Anhänger mit Plane. Vor allem für den Rücktransport verschmutzter Materialien vom Einsatz, um das neue Löschfahrzeug zu schonen, sei das Gefährt gedacht. „Ich halte das für eine gute Idee“, pflichtete Rathauschef Götz dem Ansinnen bei. Lediglich die Haftpflicht-, Teilkasko und TÜV-Gebühren sollen von der Gemeinde getragen werden. Zweiter Bürgermeister Gerhard List: „Das ist lobend zu erwähnen, dass der Feuerwehrverein die Anschaffungskosten für den Anhänger bezahlt.“
Götz präsentierte die kommunalen Aufwendungen für beide Wehren in den Jahren 2017 und 2018 am Beamer. Ohne die Kosten und Zuschüsse für die Anschaffung des neuen Einsatzfahrzeuges liegen die Einnahmen für zwei Jahre bei gesamt 5900 Euro, denen 37.900 Euro an Ausgaben gegenüber stehen. Auf die Kohlberger Wehr entfällt aufgrund anderer Voraussetzungen und Einsatzbereiche etwa der 3,5-fache Anteil der Hannersgrüner.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.