Kümmersbruck
08.12.2020 - 13:59 Uhr

Ein Leben für die Musik und für die Zeitung: Erich Hiltl verstorben

Wenn er seine Brille abnahm und den Bügel in den Mundwinkel steckte, dann hatte er seine Schlagzeile schon im Kopf: Erich Hiltl (88), ehrenamtlicher Tausendsassa und über Jahrzehnte freier Mitarbeiter der Amberger Zeitung, ist verstorben.

Erich Hiltl war vielfach ehrenamtlich engagiert. Jahrzehntelang war er auch freier Mitarbeiter für die Amberger Zeitung. Bild: Petra Hartl
Erich Hiltl war vielfach ehrenamtlich engagiert. Jahrzehntelang war er auch freier Mitarbeiter für die Amberger Zeitung.

"Es würde Dir nicht gut tun, den ganzen Tag über unbeschäftigt zu sein." Das sagte Landrat Richard Reisinger, als er Erich Hiltl vor acht Jahren zum 80. Geburtstag gratulierte. Damals schrieb Hiltl noch fleißig für die Amberger Zeitung, eilte von Termin zu Termin, zückte Notizblock und Stift, fotografierte und dokumentierte so einen beachtlichen Teil des öffentlichen Lebens in der Region Amberg-Sulzbach. Mehr als 50 Jahre lang war der Kümmersbrucker freier Mitarbeiter für seine Heimatzeitung.

Er selbst war Teil des öffentlichen Lebens. Durch seine jahrzehntelange Arbeit als Chorleiter und Dirigent war er über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt. Er war Kreischorleiter des Sängerkreises Nordoberpfalz, Präsidiumsmitglied des Fränkischen Sängerbunds und langjähriges Beiratsmitglied sowie zeitweise Vizepräsident des Oberpfälzer Kulturbundes. Dieses Engagement blieb nicht unbemerkt: Hiltl wurde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, mit dem Musikförderpreis des Bezirks Oberpfalz und mit dem Nordgaupreis. Der Internationale Chorleiterverband verlieh ihm den Titel "Chordirektor ADC", den es nur für herausragende künstlerische Leistungen gibt. Erst im Oktober wurde ihm der neu geschaffene Ehrenamtspreis seiner Heimatgemeinde, das "Kümmersbrucker Hölzl", zuerkannt.

Kümmersbruck19.10.2020

Zur Schule ging Hiltl einst in Teublitz im Landkreis Schwandorf. Das Abitur absolvierte er am Erasmus-Gymnasium Amberg, um dann in den Verwaltungsdienst der Stadt Amberg einzutreten. Er machte Karriere und stieg schließlich bis zum Regierungsamtsrat am Landratsamt Amberg-Sulzbach auf. Als solcher ging er 1997 in den Ruhestand, der natürlich keiner war. Denn ohne seine beruflichen Verpflichtungen hatte Hiltl noch mehr Zeit für seine Ehrenämter und die Reportertätigkeit.

Am Montag ist Erich Hiltl nun im Alter von 88 Jahren verstorben. Er hinterlässt seine Ehefrau Rosa und seine drei Söhne mit Familien. Am Freitag, 11. Dezember, findet auf dem Friedhof in Kümmersbruck die Beisetzung statt. Die Familie bittet aber darum, aufgrund der Corona-Situation nicht an den Trauerfeierlichkeiten teilzunehmen.

 
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