Im Frühjahr Baubeginn im "Mühlenladl" Mähring

Mähring
21.12.2020 - 13:44 Uhr

Der Bürgerverein Mühlenhof Mähring macht einen weiteren wichtigen Schritt: Für das Projekt Dorfladen und Dorfwirtshaus stellt der Verein den Förderantrag beim ALE. Damit geht das Vorhaben in die konkrete Umsetzung.

Mit dem Einreichen des Förderantrags geht das Projekt Dorfladen und Wirtshaus am Mühlenhof in Mähring in die konkrete Umsetzungsphase. Auf einen baldigen Maßnahmenbeginn im Frühjahr 2021 freuen sich (von links) Vorstandsmitglied Franz Freundl, Heimatunternehmer-Chef Alfred Wolf, Beisitzerin Angelika Prandl, Bürgermeister und Zweiter Vorsitzender Franz Schöner, Bürgerverein-Vorsitzende Alexandra Werner sowie die Ideengeber Marco und Sabine Eckert.

Die Basis ist geschaffen: Seit der Gründung im April diesen Jahres war der Bürgerverein Mühlenhof Mähring trotz Corona-Einschränkungen sehr aktiv. In einem leerstehenden Nebengebäude auf dem Mühlenhof in Mähring sollen ein Dorfladen mit Café und ein Dorfwirtshaus untergebracht werden. Heimatunternehmer Marco Eckert, der seit zwei Jahren die Alte Mühle saniert und dort vier Ferienwohnungen einbauen will, stellt dem Verein das Nebengebäude auf seinem Mühlenhof für 25 Jahre pachtfrei zur Verfügung.

Der Verein strebte an, insgesamt 100 000 Euro an Genussrechten zu verkaufen. Das Ziel wurde Mitte Dezember erreicht. Mehr als 70 Personen beteiligten sich am Konzept, unterstützten den Verein finanziell, indem sie Genussscheine kauften. Hierbei erwarben die Bürger Anteile am Unternehmen und können im Gegenzug zu einem bestimmten Zinssatz im Jahr einkaufen. Der nächste Schritt für den Bürgerverein ist es, den Fördermittelantrag beim Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) für das Projekt zu stellen. Damit geht das Vorhaben in die konkrete Umsetzungsphase.

Gesamtkosten 450 000 Euro

Der Bürgerverein rechnet mit insgesamt 450 000 Euro an Kosten für den Umbau des Bestandsgebäudes, berichtet Vorsitzende Alexandra Werner aus Hardeck. 100 000 Euro werden durch die Genussrechte finanziert. Die Vereinsverantwortlichen rechnen mit einem Zuschuss im Rahmen der Kleinstunternehmerförderung vom ALE in Höhe von 200 000 Euro. Für die verbleibende offene Summe von 150 000 Euro soll ein Kredit aufgenommen werden. Sobald der Förderbescheid genehmigt ist, will der Verein im Frühjahr mit den Umbaumaßnahmen beginnen. „Da sind wir ganz zuversichtlich“, sagt Alexandra Werner. Die Assistentin für Hotel- und Tourismusmanagement ist neben ihrer Tätigkeit als Vereinsvorsitzende auch die leitende Organisatorin für die vier Ferienwohnungen im restaurierten Hauptgebäude sowie für den gesamten Mühlenhof.

Eröffnung im Sommer 2021

Der erste Arbeitsschritt bei der Umbaumaßnahme ist die Sanierung der Außenfassade. Dann steht der Innenausbau des Dorfladens im Erdgeschoss an. Das "Mühlenladl" mit Café erstreckt sich über 80 Quadratmeter Fläche. Dazu kommen natürlich noch Lagerräume und Toiletten. Bereits im Sommer 2021 soll dann der Dorfladen eröffnet werden. Neben einer Bäcker- und einer Metzgertheke sollen im Dorfladen Handelswaren - soviel es geht regional produzierte Produkte - und Drogerieartikel angeboten werden.

Eine große Hilfe in der Konzeption des "Mühlenladls" war der Erfahrungs- und Ideenaustausch mit anderen Vereinen oder Gemeinden, die einen Dorfladen aufbauten, sagt Werner. Mittlerweile kenne sie alle Dorfläden im Umkreis von 80 Kilometern, sagt sie und lacht. "Das war eine super Hilfe und Inspiration. Jetzt wissen wir, was wir umsetzten wollen und was nicht."

Dabei ist der Vorsitzenden klar, dass das Personal nicht nur durch freiwillige Helfer aus den Vereinsreihen gestellt werden kann. "Das ganze soll sich durch die Einnahmen des Ladens rechnen", sagt Werner. "Unser Vorteil ist, dass wir keine private Gewinnabsicht haben. Unser Ziel ist, dass der Laden läuft, wir unsere Mitarbeiter fair bezahlen können und vielleicht noch Rücklagen bilden können." Der Verein ist derzeit schon auf der Suche nach mehreren Voll- und Teilzeitkräften für das "Mühlenladl". Wer Interesse an einer Mitarbeit im Dorfladen hat, kann sich bei Alexandra Werner per Email (info[at]muehlenhof-maehring[dot]de) melden.

"Wir wollen dann erst mal sehen, wie das anläuft und später dann die Dorfwirtschaft eröffnen", sagt die 21-Jährige. Das Wirtshaus im Obergeschoss erstreckt sich über insgesamt 160 Quadratmeter und soll den Namen "Mahlwerk" erhalten. Die Eröffnung ist ebenfalls für 2021 geplant.

Bürger sehr engagiert

Danach werden noch die Außenanlagen sowie der Kinderspielplatz hergerichtet. Dann ist das Mühlenhof-Areal fertig. Bei den Umbauten wollen sich die mittlerweile über 30 Vereinsmitglieder mit einbringen. "Was wir selbst machen können, wollen wir an Eigenleistung erbringen", informiert die Vorsitzende. Sie ist begeistert, dass sich viele Leute mit ihren Kompetenzen und Ideen im Projekt engagieren. Etwa könnten der Hofladen oder die Gastwirtschaft um einen Liederdienst für Senioren erweitert werden, regten Bürger an. Ziel ist es, einen neuen Dorftreffpunkt zu schaffen. Darüber hinaus soll durch den Dorfladen die Grundversorgung in Mähring wieder sichergestellt werden.

Heimatunternehmer-Chef Alfred Wolf bezeichnet das Projekt als "Selbsthilfe". Im Ort gibt es weder Bäcker noch Metzger, der nächste Supermarkt ist 15 Kilometer entfernt. "Die Leute fühlen sich durch die Idee mitgenommen und machen mit", freut sich Wolf über das große Interesse am Verein und deren Projekt.

Und auch im Innenhof bewegt sich einiges: Die Mühlenrenovierung von Marco Eckert, die 2018 ihren Anfang nahm, geht voran. Die vier Ferienwohnungen sollen zeitnah verputzt werden, so dass im nächsten Schritt mit dem Innenausbau gestartet werden kann.

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