Mut und Gottesvertrauen hatten die Mähringer, als sie mit einer Woche Vorlauf entschieden, den Festgottesdienst zur Segnung des renovierten Pfarrhofs im Freien zu halten. Der Mut lohnte sich, denn trotz düsterer Wetterprognosen, vereinzelter Regentropfen und manch dunkler Wolke blieb es am Sonntagvormittag beim Festgottesdienst unter freiem Himmel im Pfarrgarten mit Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer, Regionaldekan Georg Flierl und Pfarrvikar Armin Maierhofer trocken.
Pfarrhof wohl so schön wie nie
Mit einem Gedicht hieß die sechsjährige Pia Kraus den Bischof aus Regensburg willkommen, ehe ihn Erna Weis im Namen des Pfarrgemeinderates in Mähring begrüßte. Sie verwies darauf, dass Voderholzer 2014 schon einmal in Mähring zu Gast war und an der St.-Anna-Wallfahrt nach Plan teilgenommen hatte. Der Bischof freute sich über den freundlichen Empfang. Er komme sehr gerne hierher in die Gegend, zumal auch seine Mutter in der Nähe geboren sei. Voderholzer gratulierte der Pfarrei zu der gelungenen Renovierung des Pfarrhofs. "Sie haben hier eine schöne Kirche, einen neuen Pfarrhof, einen alten Pfarrhof: Sie haben es sehr schön hier", sagte er.
Nach dem Evangelium, das Pfarrvikar Armin Maierhofer vortrug, erklärte der Bischof in seiner Predigt: "Wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird, haben wir eine Wohnung bei Gott, ein nicht von Menschenhand gebautes Haus." Dies habe der Apostel Paulus gesagt. Hier in Mähring freue sich die Gemeinde über dieses von Menschenhand gebaute Haus, dessen Mauern wohl schon aus dem 14. oder 15. Jahrhundert stammten. Dieses Haus habe schon einige Renovierungen hinter sich, aber so schön wie es jetzt aussehe, werde es wohl in den vergangenen 600 Jahren nicht gewesen sein, sagte der Bischof. "Sie haben hier ein schönes irdisches Zelt." Voderholzer zeigte sich begeistert, dass in dieses historische Gebäude auch die neueste Technik und der Komfort Einzug gehalten haben. Er könne der Pfarrei und dem Pfarrvikar nur gratulieren zu diesem Pfarrhof. Trotz allem: Eine bleibende Stätte sei auch das renovierte Gebäude nicht, "denn wir haben die Hoffnung auf eine ewige Wohnung mit dem lebendigen Gott".
Austausch und Zusammenhalt
Er erlebe hier in Mähring eine volkskirchliche Situation mit den Gläubigen, den Vereinen und Verbänden - die in einem Kirchenzug in dem Pfarrhof einzogen. "Halten Sie zusammen, tauschen Sie sich aus auf dem Fundament des Glaubens", appellierte Voderholzer. Zum Abschluss zollte er vor allem Kirchenpfleger Franz Freundl ein großes Lob, der als früherer Bankkaufmann besonders die Finanzen der Pfarrei im Blick habe.
Gesanglich wurde der Gottesdienst vom "ständigen Aushilfschor" - wie der Pfarrvikar das dreiköpfige Ensemble mit Rosi Rödl, Kathrin Weiß und Kveta Fischer nannte - umrahmt. Zum Abschluss spielte das Bläserduo Josef Schneider und Oliver Lipfert "Großer Gott, wir loben dich". Nach dem Festgottesdienst segnete Bischof Voderholzer den renovierten Pfarrhof sowohl außen als auch innen die einzelnen Räume.
Rosa Schöner als "15. Nothelferin"
In seinem Grußwort ging Kirchenpfleger Franz Freundl detailliert auf die Kosten für die Renovierung ein. Bisher habe die Pfarrei rund 904 000 Euro bezahlt, jedoch seien noch einige Rechnungen ausständig. Er rechne mit Gesamtkosten von rund einer Million Euro. Die Diözese, so Freundl, habe 368 500 Euro beigesteuert. Sein Dank galt Pfarrvikar Armin Maierhofer, der auch während der Renovierungsphase im Pfarrhof wohnen blieb und manch gute Ideen mit einbrachte. Besonderes Lob zollte der Kirchenpfleger Rosa Schöner von der Kirchenverwaltung, die ihn unermüdlich unterstützt habe. Deshalb ernannte Pfarrvikar Armin Maierhofer sie mit einem Augenzwinkern zur "15. Nothelferin". Für die Firmen und Handwerker, so Freundl, werde man nach Corona noch ein kleines Pfarrfest ausrichten.
Gebäude ein Schmuckkästchen
Bürgermeister Franz Schöner betonte, dass es eine große Ehre für die Marktgemeinde sei, dass der Bischof zur Einweihung des Pfarrhofs nach Mähring gekommen ist. Schöner übermittelte auch die Grüße von Militärdekan Siegfried Weber. Der renovierte Pfarrhof sei ein Schmuckkästchen, ein Blickfang für Mähring geworden. Mit dem Abschluss dieser Renovierung sei nun das letzte öffentliche Gebäude in Mähring saniert worden. Schöner dankte allen, die zum Gelingen beigetragen haben. Als Geschenk überreichte er Pfarrvikar Maierhofer ein Holzkreuz für den Pfarrhof.
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