Kastl im Landkreis Amberg-Sulzbach
16.01.2025 - 11:47 Uhr

Bei Feier des Kastler Rechts humorvolles Schauspiel

Seyfried Schweppermann ist entsetzt: Die Kastler Schweppermannspiele werden durch Klosterfestspiele ersetzt. Aber diese Botschaft beim Kastler Recht ist dann doch nicht ganz ernst gemeint.

Der kaiserliche Bote verkündet hoch zu Ross das Marktrecht für Kastl. Bild: jp
Der kaiserliche Bote verkündet hoch zu Ross das Marktrecht für Kastl.

Bei der Feier des Kastler Rechts stand erneut ein Schauspiel auf dem Programm, das am Kastler Marktplatz aufgeführt wurde. Das Stück, das Mitglieder von Kultur Kastl einstudiert hatten, hatte zum Inhalt, dass das Schweppermannspiel 2025 in der Klosterburg durch die Kastler Klosterfestspiele ersetzt wird, was dem Feldhauptmann Schweppermann natürlich überhaupt nicht gefällt.

Das Schauspiel hatten Dominik Heider und Daniela Görting getextet, es wurde von Cliff Rüdinger-Härlin musikalisch umgesetzt. Als Schalksnarr trat Leo Meiler auf, den Schweppermann spielte Dominik Heider, seine Frau Kathrein verkörperte Janina Nold, seine beiden Söhne Seitz und Otto stellten Quirin Donhauser und Gabriel Görting dar. Den Bürgermeister machte Cliff Rüdinger-Härlin, Desiree Schwers spielte die Richterin.

Das ganze Stück war in oberpfälzischer Mundart geschrieben. Eine Ausnahme bildeten hier die Lieder und der Refrain. Der lautete: "Mensch, mach doch kein Theater, das ist doch bloß Theater, und das ganze Drama ist ein Possenspiel. Von jedem inszeniert, der sich gern echauffiert. Und wer am lautesten schreit, bekommt Applaus und zwar viel."

Am späten Abend und bei zapfig-kalten Temperaturen ritt der kaiserliche Bote (Angela Mielke) hoch zu Ross auf den Kastler Marktplatz ein, wo bereits einige Hundert Zuschauer warteten. Ihnen verkündete der Reiter die Botschaft, dass Kastl, wie im Januar 1323 geschehen, von Kaiser Ludwig dem Bayern das Marktrecht verliehen bekommt.

In dem nicht allzu ernst gemeinten Schauspiel beklagte sich der Schweppermann bitterlich, dass es seine Spiele nicht mehr gibt. Er zieht sogar vor Gericht, weil 2025 in der Klosterburg Klosterfestspiele stattfinden sollen. Unter dem Titel "Jenseits der Nacht" soll dabei ein Kriminalstück aus der Zeit der Entstehung der Klosters Kastl um 1100 nach Christus aufgeführt werden.

Nachdem der Schweppermann den Kastler Bürgermeister Stefan Braun bei Gericht verklagt hatte und erwirken wollte, dass es statt der Klosterfestspiele wieder Schweppermannspiele gibt, fällte die Richterin ein salomonisches Urteil, nicht ohne vorher den Schweppermann wegen seines rüpelhaften Benehmens verwarnt zu haben.

Mit dem Schiedsspruch gaben sich beide Parteien zufrieden, er lautete: Die neuen Festspiele werden im Sommer 2025 aufgeführt, bei denen Herr Schweppermann zwar nicht die Hauptrolle bekommt, aber eine wichtige sprechende Rolle. Und zum Ausgleich finden dann, soweit möglich im Jahr 2030, wieder Schweppermannspiele in der Klosterburg statt.

Schelmisch meinte seine Frau Kathrein, dass der Schweppermann immerhin über fünf Jahre Zeit hat, sich für 2030 auf seine Rolle als Feldhauptmann Seyfried Schweppermann vorzubereiten. Vielleicht könne er ja derweil als kaisertreuer Mönch bei den neuen Klosterfestspielen mitmachen.

Abschließend meinte der Schalksnarr: "Die Tradition darf trotzdem weiterleben, und darauf lasst uns die Becher heben. Nun Leute trinkt und esst und feiert unser Kastler Recht."

 
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