Kastl im Landkreis Amberg-Sulzbach
29.09.2024 - 10:35 Uhr

SPD schickt David Mandrella aus Kümmersbruck ins Rennen um ein Bundestagsmandat

Die SPD im Wahlkreis 231 Amberg-Sulzbach-Neumarkt geht mit dem 23-jährigen David Mandrella aus Kümmersbruck in den Bundestagswahlkampf 2025. Die Delegierten nominieren ihn zum Direktkandidaten.

Am vergangenen Samstag trafen sich die SPD-Delegierten des Wahlkreises 231 Amberg-Sulzbach-Neumarkt im Kastler Forsthof zur Bundeswahlkreiskonferenz, um ihren Kandidaten für die Bundestagswahl 2025 zu ermitteln. Zwei Kandidaten standen dabei zur Auswahl: David Mandrella aus Kümmersbruck und Holger Joschko aus Sulzbach-Rosenberg.

Nachdem das Präsidium unter Leitung des Wahlkreisvorsitzenden Johannes Foitzik aus Neumarkt die Versammlung eröffnet hatte, ergriff die Bezirksvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Carolin Wagner das Mikrofon. "Der SPD geht es gerade nicht unbedingt gut", stellte sie fest. Und sie fügte ein ein Sprichwort an: "In Krisenzeiten suchen intelligente Menschen nach Lösungen, nur Idioten suchen die Schuldigen."

Den Messerangriff in Solingen nannte Wagner eine Zäsur für die SPD. Man habe das Waffenrecht verschärft, werfe ein Auge auf den Islamismus und bekämpfe den Asylmissbrauch, etwa was Heimaturlaube anbelange. Dies alles führe aber auch zu mehr Überwachung und Datenspeicherung und damit zum "gläsernen Bürger". Das wolle die SPD eigentlich nicht, denn dies sei ein Merkmal der AfD, "die mit Extremismus die demokratischen Spielregeln aushebeln will". Dann stellten sich die zwei Bewerber für die Kandidatur zur Bundestagswahl vor.

Holger Joschko gehört seit zwölf Jahren der SPD an und ist seit 2015 Mitglied im SPD-Kreisvorstand Amberg-Sulzbach. Beruflich ist er Softwareentwickler in einem großen Werkzeugvertrieb in Sulzbach-Rosenberg. Joschko schilderte den zunehmenden Druck und Stress, der auf den Arbeitnehmern laste. Die damit verbundenen Belastungen müssten sowohl privat als auch im beruflichen Bereich sozial abgefangen werden, forderte er.

"Der Wohlstand ist nicht gerecht verteilt, deswegen muss eine gerechte Vermögenssteuer her", sagte der Kandidat. Die Rente mit 70 wie von CDU/CSU gefordert, wertete er als eine Rentenkürzung, denn viele Arbeitnehmer träten vorzeitig mit Abschlag den Ruhestand an, da sie nicht mehr arbeiten könnten. Deshalb müsse es das Interesse der SPD sein, aus Gründen von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität ein Rentenniveau von 48 Prozent zu erhalten. Dafür und für die Bekämpfung der AfD, "die den Leuten nur Sand in die Augen streut", würde er sich bei einem Einzug in den Bundestag einsetzen.

David Mandrella ist eigentlich ein Amberger, lebt aber jetzt in Kümmersbruck. Der 23-Jährige ist nach eigenen Angaben in einer Arbeiterfamilie groß geworden und angehender Lehrer, ist Juso-Bezirksvorsitzender und gehört der IG-Metall-Jugend an. Für den Fall, dass er in den Bundestag einzieht, kündigte er als seine Schwerpunkte die Förderung der Arbeitnehmer sowie von Wirtschaft, Industrie und Handwerk an. Der Staat solle mit entsprechender Wirtschaftsförderung vor allem die mittelständischen Betriebe unterstützen. Konkret bedeutet dies für Mandrella: Investitionsförderung für die Digitalisierung und ökologische Transformation, Bürokratieabbau und gezielte Fachkräfteanwerbung.

"Die SPD ist für die Menschen da und muss auf die Menschen zugehen, sie kann sie nicht den Fängen der AfD überlassen", fasste David Mandrella zusammen. Dazu gehört für den Bewerber auch, dass die Bildungschancen besser verteilt werden, sei es beim Studium oder im Handwerksberuf. "Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung müssen die gleichen Bildungs- und Aufstiegschancen erhalten", verlangte er. Die SPD dürfe die rasanten Entwicklungen durch KI und neue Erfindungen auch in ökologischer Hinsicht nicht verschlafen. Investitionen in die sich verändernde Struktur schüfen Vertrauen in die Zukunft.

Dann schritten die 33 Delegierten zur Abstimmung. Holger Joschko erhielt dabei 14 Stimmen. Für David Mandrella votierten 19 Delegierte, er ist damit im Wahlkreis 231 Amberg-Sulzbach-Neumarkt der Direktkandidat der SPD für die Bundestagswahl im kommenden Jahr. Ein Listenkandidat wurde nicht aufgestellt. Zu Delegierten für die Landesvertreterversammlung wurden Isabell Ebert, Uwe Bergmann und David Mandrella bestimmt.

 
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