Marktredwitz
05.05.2022 - 11:28 Uhr

Busse fahren im Fichtelgebirge am Freitag erst ab 9 Uhr

Die Verkehrsgemeinschaft Fichtelgebirge lässt am Freitag, 6. Mai, alle Busse bis 9 Uhr im Depot stehen. Sie protestiert damit gegen die Kostenexplosion beim Dieselkraftstoff. Die Aktion hat Auswirkungen auf den Schul- und Berufsverkehr.

Sämtliche Linienbusse der Verkehrsgemeinschaft Fichtelgebirge (VGF) bleiben am Freitag, 6. Mai, bis 9 Uhr in den Depots stehen. Symbolbild: Arne Dedert/dpa
Sämtliche Linienbusse der Verkehrsgemeinschaft Fichtelgebirge (VGF) bleiben am Freitag, 6. Mai, bis 9 Uhr in den Depots stehen.

Am Freitag kommt es im gesamten Gebiet der Verkehrsgemeinschaft Fichtelgebirge (VGF) zu einer „Betriebsunterbrechung“. Sämtliche Linienbusse bleiben bis 9 Uhr in den Depots, teilte am Mittwochnachmittag Roland Biersack von der Verkehrsgemeinschaft mit. Insbesondere der morgendliche Schul- und Berufsverkehr mit den VGF-Bussen entfällt damit. Betroffen sind sowohl die Verkehre innerhalb des Landkreises Wunsiedel als auch „einbrechende“ Linienfahrten wie zum Beispiel aus Richtung Friedenfels und Kemnath. Ab 9 Uhr werden am Freitag alle Haltestellen wieder nach Fahrplan bedient. Somit sei auch die Rückfahrt für Schüler gewährleistet, die anderweitig zum Unterricht gelangen, heißt es in der Mitteilung weiter.

Hintergrund der Protestaktion ist die Kostenexplosion beim Dieselkraftstoff, mit der sich die Verkehrsunternehmen von der Politik alleingelassen fühlen. Die VGF bittet ihre Fahrgäste um Verständnis für die Maßnahme der vielfach in ihrer Existenz bedrohten Verkehrsunternehmen.

Wenig Verständnis hat man indes im Wunsiedler Landratsamt. „Der Landkreis bedauert dieses mit ihm in keiner Weise abgestimmte Verhalten sehr und kann die Art und Weise der Aktion nicht nachvollziehen“, heißt es in einer Mitteilung. „Unvermittelt und völlig überraschend“ hätten die in der Verkehrsgemeinschaft Fichtelgebirge organisierten Unternehmen RBO sowie Bachstein und Biersack einschließlich aller Subunternehmen im VGF-Gebiet angekündigt, dass sie am Freitag bis 9 Uhr ihre Busse stehen lassen.

„Damit fällt auch die eminent wichtige Schülerbeförderung aus.“ Kinder und Familien würden deshalb im besonderen Maße unter der Aktion leiden. Wie das Ganze juristisch zu bewerten ist, werde momentan geprüft. Fest stehe, dass die bisherige Partnerschaft und Geschäftsbeziehung des Landkreises mit der VGF in erhebliche Mitleidenschaft gezogen wird.

Nicht betroffen von der Protestaktion ist lediglich der vom Landkreis Wunsiedel selber organisierte sogenannte freigestellte Schülerverkehr – Schulbusse, für die keine Fahrkarten erforderlich sind und die Schulen direkt anfahren.

 
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