Am 6. April in den frühen Morgenstunden ist Hermann Frieser im Klinikum Amberg verstorben, also kurz vor seinem 85. Geburtstag. Bei ihm waren seine Kinder Michael, Beate und Steffie und Ehefrau Gerda.
Der ehemalige Kreisheimatpfleger wurde in Grafenwöhr geboren. Der Lehrerberuf war für ihn immer auch Berufung und er versuchte seinen Schülern nicht nur Rechnen und Schreiben zu lernen, sondern sie auch für die Natur zu begeistern.
1964 kam er an die Massenrichter Schule. Er engagierte sich auch privat in dem Ort. Nachdem 1974 die Dorfschule aufgelöst worden war, kaufte er 1977 das Gebäude und Massenricht wurde seine Heimat. Er brachte sich in unterschiedlichen Bereichen ein und hatte einen großen Anteil daran, dass Massenricht 1967 zum schönsten Dorf der Oberpfalz gewählt wurde. Der Naturliebhaber gründete 1968 einen Ableger des Oberpfälzer Waldvereins und war treibende Kraft beim Bau des Wildgeheges, der Rödlaser Berghütte und des Aussichtsturms. Für seine besonderen Verdienste wurde er 1971 Ehrenbürger von Massenricht, und seit dem Anschluss des Ortes, auch der Stadt Hirschau.
Bürgermedaille erhalten
Seine berufliche Heimat wurde Freihung. An der dortigen Schule war er insgesamt 29 Jahre, davon 8 als Konrektor und 16 als Rektor. Ein gutes Arbeitsklima zwischen allen, die an der Schule beschäftigt waren, war ihm immer wichtig. 1977 wurde eine Partnerschaft zwischen der Freihunger Schule und einer deutschsprachigen Schule in Rumänien ins Leben gerufen. 2003 wurde diese Partnerschaft offiziell besiegelt. Noch viele Jahre nach seiner Pensionierung war ihm der Schüleraustausch und der regelmäßige Kontakt der Schulen ein großes Anliegen. 2004 hatte ihm die Marktgemeinde Freihung für seine Verdienste die Bürgermedaille in Silber verliehen.
Obwohl er 2003 sein Ehrenamt als Kreisheimatpfleger nach 27 Jahren aufgegeben hatte, bereicherte er immer noch Passions-, Dreikönigs- und Adventssingen mit seinen Beiträgen. Bis kurz vor seinem Tod gab er sein umfangreiches Wissen über Brauchtum und Natur in seiner Heimat weiter und plante Veranstaltungen zu diesen Themen. Bei allen seinen Aktivitäten war ihm Toleranz und vor allem Dankbarkeit gegenüber den Teilnehmern und Helfern sehr wichtig. Gemütlich saß man danach bei einer Brotzeit zusammen, die Hermann Frieser spendiert hatte.
Aussegnung am Donnerstag
Eine besondere Verbindung hatte er zu Südtirol. Er organisierte Busfahrten in dieses Gebiet und fuhr mehrmals im Jahr privat in diese herrliche Naturlandschaft. Seit seinem Herzinfarkt im Jahr 2006, hatte er immer wieder gesundheitliche Probleme und Beeinträchtigungen. Unbedingt wollte Hermann Frieser auch im vergangenen Jahr wieder nach Südtirol. Nach der Rückkehr musste er sofort mehrere Wochen ins Krankenhaus und anschließend in die Rehaklinik Höhenried.
Jetzt freute er sich auf die bunten Frühlingsblumen in seinem geliebten Garten und hatte Pläne, die er angehen wollte. War er doch bis zum Schluss geistig fit und voller Tatendrang. Am Ende schloss sich der Kreis. Hatte er bei der Organisation von Veranstaltungen oft mit den Ordensbrüdern auf dem Maria-Hilf-Berg zusammengearbeitet, so wurde ihm die Krankensegnung von Pater Seraphin, dem Rektor der Wallfahrtskirche gespendet.
Die Aussegnung findet am Donnerstag, 11. April, um 17.30 Uhr, in der Aussegnungshalle des Hirschauer Friedhofs statt und das Requiem am Freitag, 12. April, um 15 Uhr, in der Pfarrkirche St. Michael, Ehenfeld, mit anschließender Beerdigung auf dem örtlichen Friedhof.
Die wichtigsten Stationen
- 1968 gründete Frieser einen Ableger des Oberpfälzer Waldvereins und war treibende Kraft beim Bau des Wildgeheges, der Rödlaser Berghütte und des Aussichtsturms
- Seit 1971 Ehrenbürger von Massenricht und später auch der Stadt Hirschau.
- 29 Jahre an der Schule in Freihung, davon 16 als Rektor
- 27 Jahre lang Kreisheimatpfleger
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