Mehlmeisel
02.02.2021 - 14:48 Uhr

Durchgefrorene Fichtelnaab: Eisige Winter nach dem Ersten Weltkrieg

Minus 20 Grad oder noch kälter muss es gewesen sein, damit das fließende Wasser der Fichtelnaab gefriert. Ein Bild aus Brand, dass nach dem Ersten Weltkrieg aufgenommen wurde, zeigt wie die eisigen Winter in der Oberpfalz aussahen.

Heimatforscher Josef Wiche hat in seinem Archiv ein Foto von einem eisigen Winter nach dem Ersten Weltkrieg. Der Mann auf dem Bild ist ein Unbekannter. Es zeigt einen Wasserbau, der die Fichtelnaab überquert. Das Wasser des Flusses war tiefgefroren. Archivbild: Josef Wiche
Heimatforscher Josef Wiche hat in seinem Archiv ein Foto von einem eisigen Winter nach dem Ersten Weltkrieg. Der Mann auf dem Bild ist ein Unbekannter. Es zeigt einen Wasserbau, der die Fichtelnaab überquert. Das Wasser des Flusses war tiefgefroren.

Klirrende Kälte, knirschender Schnee, eingehängte Winterfenster, die Zwischenräume mit Holzwolle ausgestopft, Wege freischaufeln, die Leute "verpackt" bis über die Nasenspitzen: Das waren oftmals wochenlange eisige Winter, die die Bevölkerung strapazierten und herausforderten. Hobby-Heimatforscher und Chronist Josef Wiche aus Mehlmeisel hat in seinem Fotoarchiv ein Bild von "einem besonders strengen Winter irgendwann nach dem Ersten Weltkrieg". Es zeigt einen Wasserbau, der die Fichtelnaab überquert. "Die Temperatur musste auf minus 20 Grad oder tiefer fallen, um das fließende Wasser der Naab und des Kanals derart gefrieren zu lassen.

"Der Unternehmer Georg Daubner aus Brand hatte um 1905 einen über einen Kilometer langen Kanal erbaut, um mit Wasserkraft die Turbine seiner Bierdeckel-Fabrik anzutreiben", erklärt Wiche. Dieser Kanal zweigte Wasser der Fichtelnaab ab und – als der Gefälle-Unterschied groß genug war – überquerte das Wasser die Fichtelnaab. Der aufwendige Kanalbau sei notwendig gewesen, um das Wasserrad der Fabrik oberschächtig antreiben zu können. Georg Daubner stammte aus dem Anwesen mit dem Hausnahmen "Kla Paulusen". Aus diesem Grund wurde der Wasserbau auch als "Paulsen-Gerinn" bezeichnet.

Mehlmeisel09.01.2020
BildergalerieOnetzPlus
Schmidmühlen01.02.2021

Die Bierdeckel die Georg Daubner aus Grand produzierte, kann man sich auf der Webseite der "Mainzer Brauereien" ansehen

 
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