Das Pilgerkreuz an der Spitze begleitete neben den Fahnenabordnungen der Vereine Dionys Ringlstetter auf seinem letzten Weg, so wie er Jahr für Jahr als Mann an der Spitze neben dem Pilgerkreuz den Schritt der Regensburger Fußwallfahrer vorgab. So werde der nun Verstorbene vielen in Erinnerung bleiben, hieß es in Trauerreden. Aber Dionys Ringlstetter engagierte sich auch noch weit über die Wallfahrt nach Altötting hinaus.
Stadtpfarrer Hannes Lorenz, mit zehn Mitzelebranten - darunter Regionaldekan Manfred Strigl und der Stadtpfarrer von Altötting und Wallfahrtsrektor Klaus Metzl - am Altar des Nabburger Johannesdoms, fand beim Requiem die treffenden Worte. Worte für einen engagierten und tiefgläubigen Christen, einen humorvollen, zuverlässigen und herzenswarmen Menschen. Einem Menschen aber auch, den eine schwere Krankheit in seinem Wesen verändert habe, so dass der stets gesellige Mann plötzlich nicht mehr aus dem Haus wollte. "Selbst die guten Nachrichten mochten ihm kaum mehr Mut machen."
Pfarrer Hannes Lorenz konnte in der Kirche nicht alle Verdienste Ringlstetters aufzählen. Der Kalvarienbergkapelle in Neusath, die er restauriert habe, war er stets verbunden, ebenso der Brünnl-Wallfahrtskirche, der Wallfahrt auf den Eixlberg und nach Amberg. Er war unter anderem im Pfarrgemeinderat und in der Kirchenverwaltung vertreten: "Er war einfach da in der Pfarrei, wenn er gebraucht wurde." Gebraucht wurde Dionys Ringlstetter auch viele Jahre bis 2019 als Hausmeister und "Wirt" im katholischen Jugendwerk. Hier konnte er stets auf die Unterstützung seiner Ehefrau Annemarie bauen. Der Stadtpfarrer schätzte an Dionys Ringlstetter auch seine Ecken und Kanten: "Sein Ja war ein Ja." Und seine "Familie gehörte zu all den Aktivitäten mit dazu". In den vergangenen Jahren habe er Ämter abgegeben. Hannes Lorenz zitierte ihn mit den Worten, mit 70 habe er das Recht kürzer zu treten.
Auch politisch aktiv
Auf dem Waldfriedhof rief Bürgermeister Frank Zeitler vor einer sehr großen Trauergemeinde - es waren viele Altötting-Pilger gekommen - den Kommunalpolitiker Dionys Ringlstetter in Erinnerung, der im Stadtrat unaufgeregt Probleme zunächst für die CSU, dann für die ABU angegangen sei und als Ratgeber gesucht wurde. Er betonte: "Dionys Ringlstetter war nie laut, dennoch wurde er immer gehört." Nabburg zolle ihm Dank und Respekt.
Pilgerführer Bernhard Meiler sprach von einem Schock, als ihm die Todesnachricht überbracht worden sei. Auf seine verbindliche Art habe der jetzt Verstorbene Ordnung in den Pilgerzug gebracht. Er, Meiler, habe sich immer auf Dionys Ringlstetter verlassen können: "Bei der Wallfahrt wird er uns fehlen."
Männerverein geprägt
Walter Elberskirch beschrieb, wie Dionys Ringlstetter im katholischen Männerverein das in ihn gesetzte Vertrauen weit übertroffen habe. Er habe in den 19 Jahren als Vorsitzender ein umfangreiches und verantwortungsvolles Programm zusammengestellt. Und immer geholfen, wo zu helfen war.
Das unterstrich auch Karl Beer, der für die weltlichen Vereine einen Nachruf sprach: "Von Altötting bis Waldsassen, von Horsovský Týn bis Amberg überall - und fast Jeder kannte ihn." Sein Platz sei aber stets in Nabburg gewesen, und seine Verbundenheit mit der alten Heimat in Neusath nie abgerissen. Dafür zollten ihm Dorfgemeinschaft, die Schloßschützen, der Obst- und Gartenbauverein sowie die Feuerwehr Respekt. Doch auch die Nabburger Feuerwehr, der Bürgerverein, der Ameisenschutzverein Hirschberg, die Gebietsverkehrswacht und der Museumsverein schulden ihm Dank.
riefOberpfalz-Medien begleitet Diözesanwallfahrt
Zur Person: Dionys Ringlstetter
- Geboren am 8. November 1950 in Eckendorf bei Nabburg
- Stadtrat 1996 bis 2008
- 1961 erste Fußwallfahrt nach Altötting
- Seit 2001 Zweiter Pilgerführer der Regensburger Fußwallfahrt nach Altötting
- 29 Jahre im Vorstand des katholischen Männervereins, seit 2001 als Vorsitzender, im Januar 2020 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
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