Asyl-Unterkunft in Nabburg: Abgeordneter Flierl sieht Standort kritisch

Nabburg
19.09.2023 - 16:22 Uhr
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Abgeordneter Alexander Flierl (CSU) sieht den Standort für eine mögliche Sammelunterkunft für Asylbewerber in Nabburg kritisch. Das sagte das Mitglied des Landtags (MdL) gegenüber Oberpfalz-Medien.

Das Thema Asylbewerber-Sammelunterkunft in Nabburg hat Wellen geschlagen. Landtagsabgeordneter Alexander Flierl (CSU) machte gegenüber Oberpfalz-Medien deutlich: "Den Standort nahe des Bahnhofs sehe ich kritisch." Er sei mit den zuständigen Stellen in Kontakt. Belastbare Aussagen darüber, ob nun an der Austraße eine Unterkunft für Asylbewerber entstehen soll oder nicht, lassen sich demnach nicht treffen, "so lange die Prüfungen nicht abgeschlossen sind."

Von dem Vorhaben habe er am Freitag erfahren - am Tag, als die Oberpfalz-Medien über die Pläne berichteten. Mit Bürgermeister Frank Zeitler (CSU) habe es mittlerweile Kontakt gegeben. "Natürlich wäre es uns lieber, wenn es Einrichtungen in einer Größe gibt, wo Integration auch gelingen kann", sagte Flierl zur vorgesehenen Unterkunft. "Man muss aber auch auf die Zahlen schauen", sagte der Abgeordnete angesichts der Menge an Geflüchteten, die derzeit nach Deutschland kommen und in Bayern untergebracht werden sollen.

Er sieht die Gefahr, dass die nötige Integration bei einer zu großen Zahl von Geflüchteten nicht nur in kleineren Orten nicht mehr leistbar sei. Wie seine Partei plädiert er für eine Begrenzung der illegalen Zuwanderung, nach dem Motto "Humanität und Ordnung", wie Flierl betont. Dass laut seiner Zahlen zwei Drittel der ankommenden Asylbewerber noch nirgends in Europa registriert seien, löst beim ihm Kopfschütteln aus. Bei der Zuwanderungspolitik sieht Flierl ein "Versagen der Bundesregierung."

Es gibt Pläne, in Nabburg eine Sammelunterkunft für bis zu 200 Asylbewerber zu errichten. Prüfungen dazu laufen, hatten der Pressesprecher des Landratsamts, Hans Prechtl, und seine Kollegin der Regierung der Oberpfalz, Kathrin Kammermeier, gegenüber der Redaktion bestätigt. Nabburgs Bürgermeister Frank Zeitler (CSU) war in der Stadtratssitzung am Dienstag von einer entsprechenden Nachfrage überrascht worden, er kannte die Pläne bis dahin nicht.

Er hat sich daraufhin schriftlich an Landrat Thomas Ebeling (CSU) und Regierungspräsident Walter Jonas gewandt und sich gegen eine Sammelunterkunft in der Stadt ausgesprochen. Ebeling habe ihm eine schriftliche Antwort zugesichert, berichtete Zeitler am Dienstag gegenüber Oberpfalz-Medien von einem Gespräch mit dem Landrat am Rande eines Termins. Die Gelegenheit für einen längeren Austausch habe sich nicht ergeben. Die Grundstücke an der Austraße - das ehemalige Kartoffellager der Baywa und das frühere Kottek-Gebäude - gehören dem Freistaat Bayern. Er hat sie im Zuge der Pläne für die Beseitigung des Nabburger Bahnübergangs abgelöst. Die Flächen liegen zwischen Netto-Markt und Disco "MedRo".

Im Landkreis Schwandorf leben derzeit knapp 3600 Schutzsuchende, darunter etwa 1900 Asylbewerber und rund 1700 Geflüchtete aus der Ukraine. Die Zahlen nannte Prechtl auf Nachfrage der Redaktion. Der Kreistag würde mit dem Thema nicht befasst, da es sich bei der möglichen Unterkunft um eine rein staatliche Angelegenheit handle. Auch Unterhalt und Betrieb der Unterkünfte werden über den Staatshaushalt abgewickelt.

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Nabburg14.09.2023
 
 

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