Nabburg
20.11.2023 - 10:43 Uhr

Bedeutung des Volkstrauertags in Nabburg stärker ins Bewusstsein rufen

"Rückblickend auf 70 Jahre Frieden bei uns sollten wir Gott für dieses Geschenk danken. Doch der Frieden fällt nicht vom Himmel. Wir müssen uns aktiv an seiner Erhaltung beteiligen", mahnte Pfarrer Hannes Lorenz beim Gedenkgottesdienst zum Volkstrauertag in Nabburg. Die akute innen- und weltpolitische Entwicklung mache, dem Evangelium gemäß, den Einsatz all unserer "Talente" dringend erforderlich: Die Fähigkeit, an Krisen und Kriege präventiv zu erinnern, in Wirtschaft und Handel für besseren Ausgleich zwischen Armut und Reichtum zu sorgen, nicht nur von Gerechtigkeit zu reden und ebenso unsere Mittel und Möglichkeiten auszuschöpfen, den Geflüchteten "offene Türen" anzubieten anstatt ihre Probleme noch zu vermehren. "Unterschriftenlisten bringen uns da nicht weiter", betonte er und resümierte: "Gott verlässt sich auf uns, die seinerseits verliehenen Talente nicht zu vergraben, sondern positiv einzusetzen, für die Kinder von heute und ihr zukünftiges Leben in Frieden, Freiheit und Wohlstand!"

Die inhaltliche Bedeutung und den nachhaltigen Wert des Volkstrauertages wieder stärker ins Bewusstsein zu rücken, war auch ein Anliegen von Bürgermeister Frank Zeitler, dessen Ansprache nach dem Trauermarsch zur Gedächtnisstätte "Nikolauskirche" folgte. Er appellierte dazu, "aus der Geschichte zu lernen, damit das Leid bisheriger Opfer nicht vergebens war. Die Schicksale all jener mitten in weltweit ausgetragenen gewaltsamen Konflikten, missachtete Menschenrechte, unterdrückte Minderheiten und die Verfolgung Andersdenkender sollten uns als Weckruf dienen!" Möge die Ehrung bisheriger Opfer gleichsam das Verantwortungsbewusstsein wachsen lassen für unser globales Zusammenleben. Denn "Hilfe und Integration von Schutzsuchenden in unserer Gesellschaft wird nur gelingen, wenn alle die Werte und Gesetze des Gastgebers kennenlernen, akzeptieren und sich an ihnen orientieren. Der Volkstrauertag sollte uns wieder intensiver dazu inspirieren, die Vision einer friedlichen Welt lebendig zu halten!"

Den von Pfarrer Lorenz und Dekan Weich gemeinsam gesprochenen Gebeten schloss sich die Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal in der Nikolauskirche sowie die von der Jugendblaskapelle intonierte Bayern- und Nationalhymne an. Abschließend galt der Dank des Bürgermeisters den Organisatoren, den vielen Fahnenabordnungen der Vereine, Vertretern der Behörden, Hilfs- und Rettungsorganisationen, speziell auch einer Abordnung der Bereitschaftspolizei für ihre Teilnahme.

 
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