Gemäß der alttestamentlichen Überlieferung waren es genau 40 Tage, die Maria nach der Geburt ihres Sohnes „unrein“ war. Erst nach dem Reinigungsopfer durfte sie sich wieder ihren alltäglichen Aufgaben widmen. Zwei Tauben waren nach derselben Überlieferung das im Gesetz des Mose vorgeschriebene Opfer, um den erstgeborenen Sohn „loszukaufen“ aus dem „Eigentum Gottes“; denn seit dem Auszug aus Ägypten gehörte jede Erstgeburt Gott selber.
In diesem Sinn war Jesus ganz dem jüdischen Gesetz verpflichtet. An jenem ersten Lichtmess-Tag aber sind zwei alte Menschen diejenigen, die auf das Neue hinweisen, das mit Jesus anbricht: Simeon und Hanna erkennen in ihm den Messias, den Retter, das Licht für alle Menschen.
Prozession zum Johannesdom
„Weil auch wir in Jesus das Licht für uns und die ganze Welt erkennen und unser ganzes Vertrauen auf ihn setzen, feiern auch wir festlich Lichtmess“, betonte Pfarrer Hannes Lorenz in seiner Einladung zur Mitfeier dieses besonderen Tages im Kirchenjahr. Daraus wurde in der Stadtpfarrei Sankt Johannes eine eindrucksvolle Demonstration christlichen Glaubens. Zum Auftakt der Feier hatten sich am Unteren Markt Vereine mit ihren Fahnenabordnungen, Bürgermeister mit Stadtrat, die kirchlichen Gremien sowie die Kommunionkinder versammelt. Von dort zogen die Gläubigen unter den Klängen der Jugendblaskapelle in einer Lichterprozession zum Johannesdom.
Um die Auflagen für den 3-G-Gottesdienst zu erfüllen, mussten an der Kirchentüre alle Erwachsenen einen entsprechenden Nachweis vorzeigen. In der Kirche bestand Maskenpflicht. Die feierliche Messe zum Fest „Mariä Lichtmess“ am Ende der Weihnachtszeit fand in Konzelebration mit Pfarrvikar Pater Alfred Lindner nur im Kerzenschein statt. Die stattlichen Christbäume erhellten mit ihrer strahlenden Beleuchtung ein letztes Mal den Altarraum. Die Kommunionkinder brachten Gläser mit Teelichtern durch das Kirchenschiff zum Altar. Nach dem Tagesevangelium sangen sie das Lied „Als Simeon der alte Mann“.
Kommunionkerzen überreicht
Zum Schlusslied bildeten die Kinder einen Kreis um den Altar und erhielten von Pfarrer Hannes Lorenz ihre Kommunionkerzen überreicht. Schließlich wurden, wie es an diesem Tag Brauch in der katholischen Kirche ist, die Altar-, Erstkommunion- und Blasiuskerzen mit Weihrauch und Weihwasser gesegnet.
Im Anschluss an die Messfeier war Gelegenheit zum Empfang des "Blasiussegen". Viele der Messbesucher ließen sich dazu einladen, auf die Fürsprache des Heiligen Märtyrerbischof Blasius zu vertrauen, dass Gott ihnen in Tagen der Krankheit mit seiner Hilfe und seinem Segen zur Seite stehen wird.
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