CSU-Fraktionsvorsitzender Toni Dutz betonte, dass man mit diesem Besuch ein Zeichen als Partner der Landwirtschaft setzen wolle. Roland Grillmeier ergänzte: „In einer Zeit, wo Nachhaltigkeit noch nicht so aktuell war, wurde dieses Hackschnitzel-Heizwerk bereits gebaut.“ Dem Termin hatten sich auch die Zukunftsliste und die FDP angeschlossen.
Bernhard Kraus, Geschäftsführer und Technischer Leiter der Genossenschaft – einen weiteren Geschäftsführer gibt es vom Partner Eon – der seit dem Bau des Heizwerkes 1994/95 die Fäden in der Hand hält, stellte die Einrichtung vor. Anfangs sei man oft belächelt worden. Das Heizwerk wird von der 70 Mitglieder zählenden Holzverwertungsgenossenschaft getragen, die Lieferrecht habe. Aber auch bei Nicht-Mitgliedern werden Hackschnitzel zugekauft. Dabei werde auf eine gute Qualität geachtet, beispielsweise werde nur Waldhäckselgut ohne Zweige angenommen.
Der Bezugspreis orientierte sich bis 2004 am Ölpreis, jetzt am Holzpreis-Index. Kraus betonte, dass es überaus sinnvoll sei, vorhandene regionale Ressourcen auch hier zu nutzen. Die kurzen Wege seien ein großer Vorteil. Für die Bauern sei das Hackschnitzelheizwerk sehr wichtig, denn dadurch seien sie in der Lage, auch ihr Käferholz als Hackschnitzel abzusetzen.
40 Abnehmer
Das Heizwerk liegt zwischen Neualbenreuth und dem Kurgebiet. Es liefert an insgesamt 40 Abnehmer. Dazu zählen vor allem das Sibyllenbad, die Hotels im Kurgebiet, die Wohnhäuser am Kirchberg, die Schule und die Metzgerei. Dabei ersetzen jährlich rund 10 000 bis 13 000 Kubikmeter Hackschnitzel 800 000 Liter Heizöl. Die Abnehmer seien alle zufrieden mit der Fernwärme.
Bürgermeister Klaus Meyer aus Neualbenreuth wies darauf hin, dass die Stabilität der Anlage und die Versorgungssicherheit gewährleistet seien. Es habe in den 24 Jahren des Betriebs noch keinen Ausfall gegeben. Hierzu erläuterte der Technische Leiter Kraus auch das Prinzip des Ersatzes, sollte es wirklich einmal zu einem Ausfall eines Kessels kommen.
Bei dem Rundgang hatten die Kreisräte viele Fragen, die vor allem technische Einzelheiten betrafen – so nach den Wärmeverlusten, den Abgaswerten, die überaus positiv vom TÜV bewertet würden, und nach dem Verbleib der Asche. Das Staunen war groß, dass hier – bedingt durch die guten Hackschnitzel – nur jährlich etwa 20 bis 30 Tonnen Asche anfielen, die auf einer Deponie entsorgt werden.
Aktiver Umweltschutz
Die Teilnehmer der Besichtigung äußerten sich überaus positiv. Abschließend resümierte Toni Dutz, dass hier im Sinne des Umweltschutzes bereits gehandelt wurde, bevor die Grünen aktiv geworden seien. Hier sei das Motto „Aus der Region für die Region“ verwirklicht worden. Rathauschef Meyer wies darauf hin, dass es nur dort eine gemeinsame Zukunft geben könne, wo beide Seiten profitierten. Im Anschluss zog sich die CSU-Fraktion zu einer Sitzung in das Hotel Pyramide zurück.
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