Neukirchen wurde 2022 als eine von zehn Kommunen im Freistaat für das Modellprojekt "Landstadt Bayern" ausgewählt. Dabei geht es darum, das Schulareal als innovatives Wohnquartier neu zu gestalten. Mit Unterstützung des Amtes für ländliche Entwicklung hatte die Gemeinde die Öffentlichkeit aufgerufen, in einen Dialog über Visionen und konkrete Umsetzungsempfehlungen einzusteigen. Die weitere Nutzung des Geländes soll die Wünsche und Ideen der Bürger berücksichtigen und der Zukunft der Ortschaft gerecht werden.
Die Architekten Karl-Heinz Beer und Jakob Oberpriller begleiten die Planungsphase bis zur erneuten Beurteilung durch die Regierung im November. "Neukirchen ist hinsichtlich der Beteiligung durch die Bürger derzeit die zweitstärkste Kommune unter den Bewerbern", ließ Bürgermeister Peter Achatzi wissen. Dazu läuft noch bis 30. April eine Online-Umfrage des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr, deren Ergebnis in die Projektierung mit einfließen werde. Zu finden ist sie unter www.neukirchen-bei-sulzbach-rosenberg.de/landstadt-bayern-modellprojekt/.
Das Architektenteam Beer/Oberpriller sowie Ladislaus Fraunberg vom Architektenbüro Studiokubik, der seinerzeit den Wettbewerb für das neue Schulareal gewonnen hatte, zeigten mögliche Ideen auf, die Arbeit und Wohnen durch unterschiedliche Nutzungsarten verbinden. Sogar die Integration von zwei neu errichteten Wohnwürfeln stellten sie zur Diskussion. Insgesamt seien bis zu 30 Wohnungen möglich, wenn man die zwei Neubauten hinzurechne, so Architekt Fraunberg. Auch die Turnhalle könne einer neuen Verwendung zugeführt werden.
Apotheke und Fitness-Studio ganz oben
Es tauchten viele Aspekte auf, die von Nahversorgung bis Parkplatz und von Wohngemeinschaften bis Fitness-Studio reichten. Karl-Heinz Beer machte deutlich, dass so detaillierte Fragen erst beantwortet werden könnten, wenn ein Konzept für die weitere Verwendung der Gebäude feststehe und bat die Anwesenden, ihre Vorstellungen einer Nachnutzung zu konkretisieren. Dazu wurden vier Arbeitsgruppen gebildet, um zu den übergeordneten Begriffen Arbeit. Soziales, Kultur und Wohnen die entsprechenden Vorschläge auszuarbeiten. Bei der anschließenden Präsentation der Gruppenergebnisse wurde schon deutlich, was die Neukirchner am meisten vermissen: Eine Apotheke und ein Fitness-Studio. In der Wunschliste wurde auch mehrfach ein Raum für Vereine und Interessengemeinschaften erwähnt. Hier kam der Einwand, dass man aufpassen müsse, vorhandene Strukturen nicht auszuhebeln.
Architekt Fraunberg wies darauf hin, dass alles, was in der alten Schule möglich gewesen sei, auch im Neubau der Schule durchgeführt werden könne. Ein Einwand machte jedoch nachdenklich: Es fehle die Jugend bei dieser Veranstaltung. Bürgermeister Achatzi erklärte dazu, dass zu diesem Abend auch alle Vereine und die Landjugend eingeladen worden seien. Aber man werde noch einmal versuchen, auch die Jugend an den Tisch zu bringen. Das Architekten-Duo Beer/Oberpriller unterstützte diese Idee und sagte für eine entsprechende Veranstaltung sofort die Teilnahme zu.
Genossenschaft als Betreibermodell
Der Rathauschef wies am Ende der Veranstaltung noch auf zwei weitere Termine hin. Am 26. April werde an einem sogenannten Impulsabend über die Möglichkeit einer Genossenschaft als Betreibermodell informiert, der Nachfolgetermin ist dann am 8. Mai. In diesem Zusammenhang machte Achatzi deutlich, dass die Nachnutzung des Schulareals ein Bürgerprojekt sei, in dem sich alle Interessierten hinsichtlich Nutzung, Finanzierung oder Betreibermodell einbringen können und sollen.
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