Das unverwechselbare Pöttern eines alten Lanz übertönt die allgemeine Geräuschkulisse aus Ein- und Mehrzylinder-Dieselmotoren. Welch riesigen Hub muss der Kolben zurücklegen, wenn das charakteristische Plopp im Auspuff erst nach gefühlten Sekunden zu hören ist? Über Fragen wie diese ließ es sich beim 6. Schleppertreffen in Neukirchen trefflich philosophieren.
Blauer Himmel und tropische Temperaturen hatten am Sonntag, 20. August, keinen Einfluss auf den stetigen Zustrom an Traktoren und landwirtschaftlichen Zugmaschinen am Motorsportgelände in der Schönlinder Straße. Das Treffen ist mittlerweile weit über die Grenzen des Landkreises Amberg-Sulzbach hinaus bekannt. Neben vielen AS-Kennzeichen reihten sich auch Fahrzeuge mit Zulassungen aus Kemnath, Hersbruck, Schwandorf oder Nabburg ins Teilnehmerfeld ein. Ein alter Lanz trug sogar ein Münchener Nummernschild.
Es tuckerte ein Mini-Bulldog mit Kramer-Maschine über den Platz, und der riesige Rückezug aus Nabburg hätte den Bremswagen beim Traktorpulling wohl auch dann noch weitergezogen, wenn er sich komplett eingegraben hätte. Rund 300 Traktoren waren gemeldet. Ein neuer Rekord für das Schleppertreffen in Neukirchen.
Um 10 Uhr hatte der erste Traktor den Bremswagen über das Areal gezogen. Das Bremsgewicht wird mit zunehmend zurückgelegter Strecke immer weiter nach vorne auf die Kufen gezogen. Wer mit dem falschen Gang anfährt, hat schon verloren. Das gilt auch, wenn die Zugmaschine zu wenig Leistung hat oder mangels Leergewicht die Kraft nicht auf den Boden bringt und die Räder durchdrehen.
Nach dem Mittagessen wurde zur Ausfahrt durch Neukirchen aufgerufen. Ein nicht abreißender Konvoi tuckerte durch die Gemeinde und begeisterte zahlreiche Zuschauer an den Straßenrändern. Nach der Rückkehr wurden landwirtschaftliche Großgeräte wie ein Holzspalter oder ein Häcksler in Betrieb genommen. Sie demonstrierten eindrucksvoll, wie schnell moderne Technik einen Baum zu Holzscheiten oder gleich zu Hackschnitzel verarbeiten kann. Daneben wurden auf dem Leistungsprüfstand Motoren auf Nenndrehzahl gebracht, um zu prüfen, inwieweit Herstellerangeben und Realität voneinander abweichen.
Benzin- und in diesem Fall Dieselgespräche sind wie bei jedem Fahrzeugtreffen das Salz in der Suppe. In vielen kleinen Gruppen wurde diskutiert. Die Oldtimerfans sprachen über Ersatzteilbeschaffung, die Besitzer moderner Zugmaschinen über Fehlermeldungen der Elektronik und deren mögliche Ursachen. Aber letztlich sind es gemeinsame Interessen an den Fahrzeugen, die so viele Teilnehmer und noch mehr Zuschauer auf den Platz bringen.
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