Neukirchen
11.10.2022 - 10:41 Uhr

Steigende Mitgliederzahlen beim VdK in Amberg-Sulzbach

Der VdK-Kreisverband Amberg-Sulzbach freut sich über steigende Mitgliederzahlen. Der Zulauf zeige aber auch, dass sich die soziale Schere weiter öffnet. Es ist für den Verband schwierig geworden, allen Anfragen gerecht zu werden.

von mfh

Die Gesellschaft ist im Wandel. Mit beeindruckenden Zahlen über die Arbeit des VdK-Kreisverbands belegte dies Kreisgeschäftsführer Gerhard Spies in seinem Bericht bei der Kreisverbandstagung in Neukirchen. So stieg die Beratungsleistung im Berichtszeitraum vom 1. September 2018 bis zum 31. August 2022 von ursprünglich 20.925 auf 34.403 telefonische und persönliche Beratungen. Die Anzahl der Mitglieder stieg von 9965 auf 11.155, was einem Zuwachs von fast 13 Prozent entspricht. "Der Gesetzgeber hat dafür gesorgt, dass das Sozialrecht nicht einfacher und leichter verständlich wurde. Das zeigt sich auch in der Anzahl der Verfahren. Es wurden 8013 Anträge gestellt, 3106 Widersprüche verfasst und 928 Klagen eingereicht", so der Kreisgeschäftsführer. So konnte ein Nachzahlbetrag von 6,15 Millionen Euro erstritten werden. Nicht erfasst sind bei dieser Zahl erfolgreich abgeschlossene Sozialgerichtsverfahren.

Michael Pausder, der Landesgeschäftsführer, bestätigte, dass dieser positive Trend auch für den Landesverband gelte. "Ich kann in einer App die täglichen Neuanmeldungen sehen. Gestern hatten wir rund 150 Neuaufnahmen. Davon können die meisten der 91.000 eingetragenen Vereine in Bayern nur träumen." Pausder machte den Erfolg des VdK in Bayern noch deutlicher: "5,8 Prozent der Bevölkerung, vom Säugling bis zum Hochbetagten, sind Mitglied in unserem Verband."

Soziale Schere weiter geöffnet

Das Wachstum des Verbands mache aber andererseits deutlich, dass sich die soziale Schere weiter öffnet und der Bedarf an Hilfeersuchen ständig steigt. Pausder richtete mahnende Worte an die Politik. Der größte Pflegedienst der Nation heißt Familie. Rund 80 Prozent der deutschlandweit rund 4,8 Millionen Pflegebedürftigen werde daheim gepflegt. Pausder sagte mit Nachdruck, dass der VdK mit gewohnter Schlagkraft in die Offensive gehe, damit die Pflegenden faire Rahmenbedingungen erhalten. Neben Hilfe bei der Betreuung müsse die Pflege vor allem auch bei der Rente anerkannt werden.

Auch der Bezirksvorsitzende Christian Eisenried widmete sich in seiner Rede der Pflege. "Wir hoffen, dass die vielen Krisen nicht in einer sozialen Krise enden. Mit erhobenen Händen gehen wir auf die Politik zu und fordern, dass sich die Pflege von Angehörigen auf die Rentenberechnung auswirkt!"

66 Delegierte stimmten nach den Wortbeiträgen bei den Neuwahlen über die Zusammensetzung des Kreisvorstandes ab. Für eine weitere Periode wurde Marianne Kies-Baldasty das Vertrauen als 1. Vorsitzende ausgesprochen. Als gleichberechtigte Stellvertreter sind nun Karl Bauer, Heidi Deinlein und Erika Renner tätig. Johann Ludwig übernimmt das Amt des Kassiers, Irene Zeller die Arbeit der Schriftführerin. Die Anzahl der Beisitzer wurde von 12 auf 14 erhöht. Nach der Rücknahme eines Wahlvorschlags fungieren nun 13 Personen als Beisitzer. Vertreterin der jungen Generation ist Irene Zeller, und das Amt der Vertreterin der Frauen übernimmt nun Irene Kugler. Als Kreisrevisoren wurden Johann Ludwig und Helmut Zetzl von den Delegierten gewählt.

200 Anrufe am Tag

Auch das Thema telefonische Erreichbarkeit der Kreisgeschäftsstelle kam auf den Tisch. Unmut wurde laut: ständige Besetztzeichen und Verbindungsabbrüche in der Warteschleife. Christian Eisenreich ergriff das Wort und versuchte einzulenken: "Die Problematik ist uns bewusst. Aber das Telefonaufkommen ist mit bis zu 200 Gesprächen täglich exorbitant gestiegen." Auf den Zwischenruf: "Was tun Sie dagegen?" reagierte Eisenreich prompt: "Wir sind bemüht, das Problem durch Umstrukturierung der Personalstruktur aus der Welt zu schaffen." Dabei verschwieg er nicht, dass eine Personalaufstockung aus den Mitgliedsbeiträgen gestemmt werden müsste.

 
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