"Gut Ding braucht Weile". Initiatorin Marianne Deml erinnerte beim symbolischen Akt an die fünfjährige Vorlaufzeit für das genossenschaftliche Projekt "altersgerechtes Wohnen". Es entstehen 19 Einheiten mit Größen von 38 bis 78 Quadratmeter, die für Single und Ehepaare geeignet sind. Große Radien und barrierefreie Zugänge erleichtern Rollstuhlfahrern das Leben.
Der Münchener Architekt Markus Sowa, Sohn von Marianne Deml, begrüßte auf dem 3900 Quadratmeter großen Gelände auch künftige Bewohner und versicherte: "Sie werden hier ein Zuhause finden, in dem Sie sich wohlfühlen können". Bürgermeister Martin Birner sprach von einem historischen Tag: "Es ist das erste Projekt dieser Art in der Stadt und besitzt eine enorme Strahlkraft". Der Standort, am Goldsteig gelegen, in der Nähe von Schwarzachtalhalle und Supermarkt und einen Katzensprung vom Marienheim entfernt, sei gut gewählt.
Erneuerbare Energiequellen
Stellvertretende Landrätin Birgit Höcherl sieht Neunburg in einer Vorreiterrolle und ist überzeugt: "Auch in anderen Teilen des Landkreises werden sich alternative Wohnformen für Senioren entwickeln". Für den Bauunternehmer Franz Wilhelm ist die Fertigstellung des Projekts bis April 2023 "ein ambitioniertes Ziel". Eine Wärmepumpe, die mit Erdwärme und Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage betrieben wird, werde einen Großteil des Energiebedarfs abdecken, so der Bauunternehmer. Alois Wild, Vorstandsmitglied der "9Bürger eG", betonte die Vorteile einer Wohnungsbaugenossenschaft: "Die Bewohner beteiligen sich mit Geschäftsanteilen am Projekt, schaffen gemeinsam Eigentum und sind Mieter im eigenen Haus". Gemeinsam mit Marianne Deml und Architektin Anne-Julchen Bernhardt hinterlegte Alois Wild Informationsmaterial, Pläne und Zeitungen im Grundstein. Planer Markus Sowa erläuterte das Konzept: "Überdachte Nutzflächen und Autostellplätze, ein Garten und ein Gemeinschaftsraum sind bewusst so angelegt, dass sich die Bewohner über den Weg laufen".
Holzbauweise zu teuer
Ursprünglich sollte die Anlage in Holzbauweise entstehen. "Das wäre aber zu teuer gekommen", so der Architekt. Die Errichtung in konventionellem Mauerwerk dauere zwar länger, sei aber deutlich günstiger. Die aktuellen neuen Kostenberechnungen liegen bei 3,5 Millionen Euro. Im April 2023 sollen die ersten Bewohner einziehen. Sie haben bereits einen Vorvertrag unterschrieben und Anteile gezeichnet, die ihnen gegen eine monatliche Nutzungsgebühr ein lebenslanges Wohnrecht zusichern.



















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