Alle werten das Zahlenwerk als Beleg dafür, dass Alfons Bauer als Kämmerer ein Könner sei und dass es der Region zwischen Thurndorf und Tillyschanz gut gehe. Daher werde neben dem Schuldenabbau auf unter fünf Millionen Euro – im Jahr 2000 waren es 27 Millionen – auch ordentlich investiert: Baxi, digitale Million für Schulen, Sanierung des Gymnasiums Neustadt, Begegnungsstätte Speinshart und vieles mehr.
Edgar Knobloch gab sich bei seiner ersten Haushaltsrede als Fraktionssprecher der CSU Mühe, deswegen keine zu großen Begehrlichkeiten seiner Bürgermeisterkollegen aufkommen zu lassen. "Die Kreisumlage ist jetzt nochmals um 1,5 auf 40 Punkte gesunken. Das ist historischer Tiefstand, dabei sollte es bleiben." Denn dass die Wirtschaft und die Steuereinnahmen weiterhin nur Wachstum kennen, sei kein Naturgesetz. "Wir werden wieder andere Zeiten erleben, jetzt können wir die Rücklagen stabil halten."
Gut angelegt seien laut Knobloch die 250000 Euro für den NEW-Markenbildungsprozess, der das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Landkreisteile stärke. Ebenso sinnvoll seien 300000 Euro für einen "Einsatzleitwagen Katastrophenschutz", den das Landratsamt zusammen mit den Kreisen Schwandorf und Amberg-Sulzbach bestellt.
Die SPD sieht es ähnlich. Sprecher Günter Stich mahnte trotzdem noch einige stärkere Akzente an, um auch die Handschrift seiner Partei als Koalitionspartner der CSU erkennen zu lassen. Dazu gehört die Forderung nach einem Sozialticket beim ÖPNV für Bürger mit kleinem Geldbeutel. Der Freistaat sei noch mehr gefordert, Geld für Sport, insbesondere für Schulsport und kommunale Hallenbäder zur Verfügung zu stellen. Stich mahnte auch die Generalsanierung des Sonderpädagogischen Förderzentrums Eschenbach an. "Sorge bereitet uns die Situation der Kliniken Nordoberpfalz AG. Die von Beginn an mangelnde Finanzausstattung holt uns erneut ein", klagte Stich. Mehr war dazu nicht zu erfahren. In der nichtöffentlichen Sitzung des Kreistags war indes Kliniken-Vorstand Josef Götz zu Gast. Dem Vernehmen nach war die Verlängerung von Bürgschaften Thema.
Den Freien Wählern um Sprecher Karl Lorenz machen Fachkräftemangel und zunehmend leere Klassenzimmer zu schaffen. "Von 11444 ging die Gesamtschülerzahl im Landkreis auf 7764 zurück, also um 33 Prozent." In Mittelschulen sei es noch extremer. "Damit wurde das Potenzial, aus dem sich vor allem Handwerksberufe rekrutieren, enorm geschwächt." Der spontane Bedarf könne durch Integration und ein "endlich durchgesetztes Einwanderungsgesetz" nicht gestillt werden. Ebenso wenig helfe die steigende Krankenhausumlage, die chronische defizitäre Kliniken AG zu sanieren. Da seien Bund und Freistaat gefordert. "Noch ist es ein weiter Weg von 643 Millionen zur dringend notwendigen Milliarde."
Hans Gösl (FDP/UW) suchte erst gar kein Haar in der Haushaltssuppe. Keine Kreditaufnahme, weniger Kreisumlage, weniger Sozialausgaben wegen weniger Asylbewerbern und gleichbleibende Ausgaben für Jugend und Sport - da sei nichts zu meckern.















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