Seit 20 Jahren leitet Ernst Umann den Künstlerischen Arbeitskreis im Neustädter Oberpfalzverein und ist seit 2013 auch Vorsitzender des Vereins, der sich die Erhaltung von Kunst und Kultur auf die Fahne geschrieben hat. In dieser Zeit organisierte er Dutzende Ausstellungen, Kulturevents, Vorträge und Ausflüge. Auch in anderen Vereinen und in Eigenverantwortung bringt er sich in das Kunst- und Kulturleben nicht nur in der Kreisstadt, sondern auch über deren Stadtgrenzen hinaus, ein. Für seine besonderen Verdienste und sein vielfältiges Engagement im kulturellen Bereich wurde er nun mit dem Kulturpreis des Landkreises Neustadt ausgezeichnet.
Malen große Leidenschaft
Für den Neustädter Maler ist dieser Preis sehr wichtig. „Und zwar weniger für mich als Person, sondern vor allem für die Kultur und das Ehrenamt. Besonderes Letzteres wird immer wieder herausgehoben. So ein Preis soll auch andere inspirieren und anspornen, sich auf diesem Gebiet zu engagieren.“ Der 75-Jährige kam vor rund 25 Jahren zur Malerei. In einem Fernstudium an der Neuen Züricher Kunstschule legte er sich das Rüstzeug für sein Hobby zu, das er von Beginn an bis heute mit großer Leidenschaft und künstlerischem Talent ausübt. „Mir macht das Malen unheimlich Spaß“, gibt er zu. Seine Gefühle, Ansichten, Meinungen und Aktualitäten lässt er in Motiv und Farbe in seine Werke einfließen. Vom zarten Aquarell bis zur abstrakten Malerei ist ihm keine Stilrichtung fremd. Sehr beeindruckend sind seine 7 Todsünden oder die Bilder zu Oberpfälzer Sagen. Aktuell arbeitet er am Zyklus der vier Jahreszeiten, bei denen ein heißes Rot den Sommer und ein kaltes Blau den Winter symbolisiert.
Durch seine Malerei kam Uman zum 2001 zum Amt des Leiters des Künstlerischen Arbeitskreises im Oberpfalzverein Neustadt und 2013 zum Vorsitzenden des Vereins. Seitdem organisiert er jedes Jahr Ausstellungen für die Mitglieder, Sitzweilen, Vorträge, Ausflüge und vieles mehr. „Dies wäre ohne die Unterstützung meiner Vorstandsmitglieder allerdings nicht möglich“, gesteht er. Daneben engagiert sich Umann bei den Kulturfreunden Lobkowitz, dem OWV und dem Kunstverein Weiden. Als Dozent leitet er Aquarell-Kurse im Maria-Seltmann-Haus in Weiden und bei der Volkshochschule in Vohenstrauß. Bei Letzterer entstand auch die Bilderserie „Der kalte Baum“, die mit Texten und Musik versehen an verschiedenen Orten vorgestellt wurde.
Preis verdient
Das Bemalen von Holzstühlen in der Kindertagesstätte St. Joseph, das Integrationsmalen mit Asylbewerbern, verschiedene Ausstellungen, Sitzweilen und Stodl-Advent im Ledererhof, Themen-Ausflüge und Reisen oder die Renovierung des Roten Kreuzes für den OWV sind nur einige Beispiele seines künstlerischen Engagements. „Wenn einer den Preis verdient hat, dann er“, ist deshalb nicht nur die Meinung seiner Stellvertreterin im Oberpfalzverein, Andrea Sonnauer.
Umann hat sich riesig über die Auszeichnung gefreut. Auch wenn Urkunde und Geschenkkorb nur mit einem Boten des Landratsamts abgeliefert wurden. Aber aufgrund der aktuellen Pandemiesituation konnte noch keine Preisverleihung stattfinden, die jedoch nachgeholt werden soll. „Wenn man alt ist, bekommt man halt solche Ehrungen“, meint er bescheiden mit einem Augenzwinkern.
Kulturpreis des Landkreises Neustadt
- Wird alle zwei Jahre für hervorragende Leistungen auf kulturellem und künstlerischem Gebiet verliehen.
- Auszeichnung ist mit einem Geldpreis in Höhe von 3000 Euro und einer Urkunde verbunden.
- Weitere Kulturpreisträger 2020: Gebirgs- und Volkstrachtenverein d "Waldnaabtaler" und Heimatkundlicher Arbeitskreis Moosbach.
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