Sprachrohr für Belange der Oberviechtacher Familien

Oberviechtach
24.01.2022 - 17:12 Uhr
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Nachdem im Stadtrat Oberviechtach junge Frauen und Männer vertreten sind, verzichtete das Gremium bisher auf die Bestellung eines Familienbeauftragten. Nun gibt es das Amt trotzdem. Die Wahl fiel auf einen Vater mit vier Kindern.

Kai Alesik wurde zum Familienbeauftragter für die Stadt Oberviechtach bestellt.

Das „Lokale Bündnis für Familien“ startete vor zehn Jahren das Projekt „familienfreundliche Kommune“ mit dem Ziel, möglichst viele Gemeinden des Landkreises für die Bestellung von Familienbeauftragten zu gewinnen. Mittlerweile gibt es in 20 Gemeinden des Kreises 25 Familienbeauftragte. Wie in der Stadtratssitzung am 12. Oktober 2021 bereits informiert wurde, hat die Stadt Oberviechtach bisher darauf verzichtet. „Wir waren der Meinung, dass eine ausreichende Abdeckung der Themen vorhanden ist, nachdem einige Familienväter und -mütter im Stadtrat vertreten sind“, stellte Bürgermeister Rudolf Teplitzky fest.

Doch das „Lokale Bündnis für Familien“, koordiniert durch Helga Forster, sei sehr aktiv und biete zahlreiche Informationen und Veranstaltungen an. „Um als Stadt Oberviechtach entsprechend mitzuwirken, ist aus heutiger Sicht notwendig, einen Familienbeauftragten zu berufen“, so der Bürgermeister. Dies sahen auch die Fraktionssprecher Thomas Teich und Alexander Ried so und regten an, eine externe Person dafür zu bestimmen, da auch die Beauftragten für Jugend, Senioren und Behinderte nicht dem Stadtrat angehören.

Einstimmiger Beschluss

Bürgermeister Rudolf Teplitzky informierte in der Sitzung, dass Kai Alesik gefragt wurde, ob er das Amt übernehmen möchte. Dieser wurde mit einem einstimmigen Votum als Familienbeauftragter bestellt. „Oberviechtach ist meine Wahlheimat und meine Familie für mich das Wichtigste im Leben“, sagte Alesik bei seiner kurzen Vorstellung vor dem Gremium. Der Studienrat (Jahrgang 1981) unterrichtet an der Realschule Waldmünchen in den Fächern Mathematik, Musik und IT, ist Mitglied des Elternbeirats im Kindergarten „St. Marien“ und als Schlagwerker bei der Stadtkapelle Oberviechtach aktiv.

Schon Ideen

„Ich möchte ein Sprachrohr für die Belange der Familien werden und freue mich darauf, konstruktive Vorschläge vorbringen zu können“, erklärt Kai Alesik auf Nachfrage der Oberpfalz-Medien-Redaktion. Mit seiner Frau Kerstin Alesik, eine geborene Wirnshofer aus Schönsee, wohnt er seit 2017 in Oberviechtach. Zur Familie gehören die vier Kinder Linus, Jakob, Josephine und Miriam im Alter von drei bis acht Jahren, wobei die Zwillinge schon in der nördlichen Oberpfalz geboren sind. Aufgewachsen ist Kai Alesik in einem 200-Seelen-Dorf bei Donauwörth. Mit 17 zog er mit seinen Eltern nach Neunburg vorm Wald, baute am Ortenburg-Gymnasium sein Abitur und richtete sich während des Studiums seinen Lebensmittelpunkt in Regensburg ein. „In der Region verwurzelt, aber irgendwie ein Zuagroaster“, stellt der Familienvater lachend fest. Die Stadt vermisst er nicht, aber einige Freizeitangebote schon. „Ich hab bereits einige Anregungen im Hinterkopf“ verrät er, „auch dazu, wie Neubürger schneller Anschluss finden können“. Detaillierter will Kai Alesik über sein neues Amt noch nicht sprechen: „Ich muss mich erst zu einem Abstimmungsgespräch mit dem Bürgermeister treffen.“

Defizit bei Wasserversorgung

Anschließend stand der Jahresabschluss 2020 der Wasserversorgung Oberviechtach mit Nebenbetrieben (Sparte Photovoltaik) auf der Tagesordnung, erstellt von Steuerberater Franz Eckl am 20. Dezember 2021. Laut Gewinn- und Verlustrechnung schließt der Jahresabschluss mit einer Bilanzsumme von rund 4,2 Millionen Euro ab. Der Jahresverlust 2020 beträgt 157 819 Euro. „Herr Eckl stellte fest, dass der Wasserpreis sowie die Erhöhung zum September 2021 angemessen waren und die Kassenlage geordnet ist“, betonte der Bürgermeister.

Weiter ging es mit zwei Bauanträgen wofür das gemeindliche Einvernehmen einstimmig erteilt wurde. Das gilt für den Neubau eines Bungalows mit Einliegerwohnung und Carport in der Teunzer Straße 14a und ebenso für eine Nutzungsänderung einer Verkaufs- und Lagerfläche in Wohnungen und Büros in der Nabburger Straße 3a. Während der Bauherr in der Nabburger Straße keine Fassadenänderungen plant, wird es diese im rückwärtigen Bereich geben. Der Bauantrag orientiert sich an den Gestaltungsempfehlungen der Quartiersstudie „Stadtmitte“ und ist laut Rudolf Teplitzky „sehr erfreulich“. Der Antrag für den Abbruch eines Verbindungsbaus im Wiesengrund wurde abgesetzt, da noch weiterer Prüfungsbedarf besteht.

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Oberviechtach15.06.2021
Die Halle für Hochbehälter und Wasserwerk am Galgenberg steht mittlerweile im Rohbau da. Bei der jüngsten Stadtratssitzung wurde der Jahresabschluss 2020 der Wasserversorgung vorgestellt.

„Ich möchte ein Sprachrohr für die Belange der Familien werden und freue mich darauf, konstruktive Vorschläge vorbringen zu können.“

Kai Alesik

 
 

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