Urpfarrei Perschen feiert Jubiläum: Grundstein für kleine Kapelle gelegt

Perschen bei Nabburg
03.07.2022 - 14:20 Uhr

Mit vielen inhaltlichen wie optischen „Highlights“ wird das Jubiläum „900 Jahre St. Peter und Paul in Perschen“ begangen. Generalvikar Roland Batz trifft in seinem Wunsch nach „Begegnung“ am Samstag auf eine aktive Pfarrei.

Die Bedingungen für den Freiluftgottesdienst am Samstag mochten die vielleicht stürmischen Ursprünge der Missionierung der Oberpfalz erahnen lassen. Trotz bestem, sonnigem Wetter mussten immer wieder Ministranten das Zeltdach über dem Altar gegen teils kräftige Windböen stabilisieren. „Sie sind nun die lebendigen Bausteine der Kirche“, dankte ihnen Generalvikar Dr. Roland Batz, der in Vertretung des Bischofs gekommen war, vor einer ganzen Reihe von Ehrengästen, Vereinsabordnungen und Besuchern des Festgottesdienstes. Neben ihm und Stadtpfarrer Hannes Lorenz gehörten Pfarrer Gottfried Rottner, Vikar Alfred Lindner und der aus Nabburg stammende Pater Gregor Lenzen zu den Mitzelebranten.

In seiner Jubiläumspredigt reflektierte der Generalvikar die kulturell wie künstlerisch bedeutenden Bauwerke der Urpfarrei, vor allem aber ihre aktive, herausragende Rolle für die Christianisierung der Oberpfalz. Vom städtischen Regensburg ausgehend, konkretisierte sich hier durch den Aufbau eines Glaubenszentrums eine für die Region inspirierende Berührung mit Gott.

Für den Frieden

Nach Martin Buber zitierte er: „Alles wirkliche Leben ist die Begegnung.“ Eine Begegnung unter Mitmenschen, in Gemeinschaft, möglichst offen und ehrlich, kann immer auch eine mit Gott bedeuten. So gesehen, sollten sich „Kommunikation“ und „Kommunion“ ergänzen, zum Wohle aller, für den Frieden dieser Welt.

Um diesen Gedanken und die Erinnerung an das 900-jährige Jubiläum der Erstnennung der Urpfarrei Perschen auch nachhaltig zu symbolisieren, wurde anschließend der Grundstein für eine kleine Kapelle gelegt und gesegnet. Die Kartusche bestückte Pfarrer Hannes Lorenz mit einer Ausgabe der Zeitung „Der Neue Tag“ vom 30. Juni 2022 (mit dem Jubiläumsartikel), einem Satz Euro-Münzen aus verschiedenen Ländern Europas, einem Kirchenführer und einer (noch verpackten) „Corona-Maske“. Dazu dokumentiert eine Urkunde die aktuelle Weltlage, samt Aufzählung kirchlicher und weltlicher Mandatsträger.

Fest am Abend

Im fertigen Marterl werden die Vorübergehenden später einem alten Christuskorpus ohne Arme „begegnen“, mit der Botschaft: „Jetzt habe ich nur noch euch, ihr sollt meine Arme sein.“ Ein Appell an alle, über den Aufbau des Marterls hinaus, stets lebendige Steine der Kirche zu sein.

Der Gedanken, in der Urpfarrei einen Ort lebendiger Begegnung zu sehen, wurde beim Festbetrieb zum Ausklang des Abends mittels Festbetrieb und zu den Klängen der Jugendblaskapelle gerne in die Tat umgesetzt. Nach zwei Führungen mit Stadtheimatpfleger Raphael Haubelt durch Karner und Kirche, beide innen wie außen begleitet durch eine grandios wirkende Illumination der Gebäude, erklang zum Abschluss um 23 Uhr das „Te Deum“.

Perschen bei Nabburg29.06.2022
Hintergrund:

Perschen als Urpfarrei

  • Erste Erwähnung: 1122 in einer Urkunde des Klosters Reichenbach.
  • Kirche St. Peter und Paul: Romanisch, etwa 12. Jahrhundert ; vermutlich schon zweiter Kirchenbau an dieser Stelle.
  • Missionspfarrei im Naabtal, ab 1160 an Domkapitel Regensburg übertragen.
 
 

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