Zunächst stellte die Vorstandschaft die neue Sportanlage im Pirker Süden vor. Ortsvorsitzender Dieter Schwab erläuterte kurz die Entwicklungsgeschichte des „Sportparks“, einer in dieser Größenordnung in der Gemeinde noch nicht da gewesenen Baumaßnahme mit Gesamtkosten von rund fünf Millionen Euro. Die Gemeinderäte wurden erstmals in einer nichtöffentlichen Sitzung am 22. Januar 2017 vom Bürgermeister darüber informiert, dass die Firma Constantia Hueck Folien zwecks Produktionserweiterung Interesse an den Grundstücken der Sportanlagen an der Pappelallee habe. Mit Blick auf die Arbeitsplätze und den Fakten, dass das Sportheim sanierungsbedürftig und das Sportgelände relativ weit vom Ort entfernt war, auch für die Schulnutzung, wurden die Veräußerung des Grundstücks und der Aufbau eines Sportparks Richtung Pischeldorf beschlossen. Während sich der Vorstand der SpVgg erste Gedanken über die Gestaltung des Sportparks machte und der Sportkegelklub auch wegen des Fehlens einer notwendigen Vier-Bahnen-Kegelanlage Interesse bekundete, sich in die Spielvereinigung zu integrieren, war der Juretzka Architekten GmbH eine Planerstellung erteilt worden, wobei die Kosten über neun Millionen Euro für den Sportpark die Vorstellungen sprengte. Zwecks besserer Fördergelder übernahm Anfang März 2018 die Gemeinde die Bauträgerschaft und gab neue Entwürfe in Auftrag. Mittlerweile betragen die Kosten für das von Architekt Stefan Kunnert geplante Sportheim 2,5 Millionen Euro, für die vom Landschaftsarchitekten Gottfried Blank geplanten Sportanlagen 2,3 Millionen Euro.
Zweiter Bürgermeister Alexander Radlbeck, der die Einzelpläne erläuterte, sprach von einer Win-win-Situation für Firma, Sportverein und Gemeinde. Der Sportpark setzt sich aus dem Sportheim mit Gaststätte, Umkleide- und Duschräumen sowie Kegelbahn, zwei Fußballplätzen, drei Tennisplätzen, einem Kinderspielplatz, einer Stockbahn, einer 100-Meter-Laufbahn und einer Festwiese zusammen. Durch den Naabtalweg könne, so Radlbeck, auch der Gastronomiebetrieb, an Attraktivität gewinnen. Im Frühjahr 2019 soll Baubeginn sein, der erste Spielbetrieb im Sommer 2020 anlaufen. Oetzinger sprach die Möglichkeit einer zusätzlichen Förderung bei 25 bis 30 Jahre alten Sportanlagen wie der Laufbahn an.
Dieses Großprojekt der Gemeinde beherrschte auch den ersten Teil des Wirtshausgesprächs „Mitnand red’n – für unsere Heimat“ im Gasthaus „Zum Beck’n“. Norbert Kreutzmeier fragte an, wer das zeitliche Chaos zu verantworten habe, wenn die Firma auf das neue Gelände einziehe, die SpVgg aber noch keinen genehmigten Plan habe. Auch Georg Forster sprach von einem Jahr Zeitverlust. Schwab räumte ein, dass Gemeinde und Bürgermeister schneller hätten aktiv werden sollen. Josef Schießl, Vorsitzender der SpVgg, erwähnte erste Fachgespräche mit der Architekten GmbH Juretzka im Juli 2017, der man weder bauliche noch finanzielle Vorgaben erteilt hatte, doch eine Einbeziehung des Bauausschusses im September 2017 habe Bürgermeister Bauer abgelehnt, der zudem nicht aussagte, wie viel für die Anlage ausgegeben werden sollte. Das erfolgte erst nach Abschluss der hochgepokerten Planung. Für die erste Planung sei nur ein mündlicher Auftrag erteilt worden. In mehreren Wortbeiträgen tauchte die Frage auf, wer den Auftrag erteilte, durch den hohe Honorarkosten auf die Gemeinde zukämen. Für Herbert Schneider gab es eine schlechte Verhandlungsführung seitens des Bürgermeisters und des VG-Leiters, da lediglich eine Grundablösung erfolgte, aber kein Vertrag, den 1:1-Zustand wieder herzustellen.
In seinem Kurzreferat betonte Oetzinger, dass solide Finanzen im Land und für die Kommunen entsprechen große Spielräume geschaffen hätten, damit, wie das Beispiel Sportpark zeige, die Gemeinden Heimat gestalten können. Abwechslungsreich ging es bei den regen Redebeiträgen zu. Beim Thema Flächenverbrauch halte er, so Oetzinger, nichts von Verboten, sondern von Angeboten, die Selbstverwaltung der Kommunen zu stärken und andere Wege wie Innenbebauung, Ortsabrundung, Ökokonto, Entsiegelungsprämien und das Programm „Innen- vor Außenentwicklung einer Gemeinde“ als Anreiz zu nutzen. Auch beim Denkmalschutz will Oetzinger nicht einfach eine „Käseglocke“ überstülpen, sondern ebenso Modernes zulassen. Ebenso wurden die Probleme Elektrifizierung und mangelhafte Zugverbindung München – Weiden, Autobahn-Lärmschutz für Pirker Einwohner, Überschuss bei Krankenkassen kontra Aufforderung an ältere Versicherte, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, und barrierefreier Bahnhof Weiden angesprochen.
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