Eine große Anzahl von Priesterkollegen, guten Freunden und Gläubigen gab Bischöflichem Geistlichen Rat (BGR) Pfarrer Josef Fromm am hiesigen Friedhof das letzte Geleit. Im Alter von 95 Jahren ist er am Karfreitag in den Frieden des Herrn eingegangen. Der Ort Pittersberg selbst, aber auch Gläubige und Wirkungsorte des Seelsorgers weit darüber hinaus haben ihm, dies war beim Trauergottesdienst zu hören, viel zu verdanken.
Der Geistliche war Weihejahrgang 1955. Hier auf der Pittersberger Höhe, wie er selbst oftmals zu sagen pflegte, war er zuletzt rund 28 Jahre lang als Priester mit Leidenschaft und stets mit voller Tatkraft engagiert. Erst im August 2020, als er merkte, die Kraft reicht nicht mehr, verabschiedete er sich erst in den tatsächlichen Ruhestand nach Umelsdorf, seiner Geburtsstätte von 1927 und seinem Daheim. Von seinen kurzen, klaren Predigten hörte man bei den Nachrufen beim weltlichen Abschied am Beerdigungstag immer wieder.
Lieber Spenden als Blumen
Sein niedergeschriebener Wunsch war es seit längerem, hier "am Berg" seine letzte Ruhe zu finden. Der Geistliche war ein Segen für die Nikolauspfarrei insgesamt und in vielfacher Hinsicht. Und aufgrund seiner guten, mitmenschlichen Verbindung zum Kontinent Afrika und nach Tansania wünschte er schon zu Lebzeiten am Grabe keine Blumen, dafür Spenden für die Arbeit von Bischof Beatus in dessen Bistum. Den Ort Sabuko und die Priesterausbildung dort oder auch zum Beispiel den Brunnenbau für sauberes Trinkwasser war ihm immer am Herz gelegen. Und so unterstützte er dort zusammen mit vielen Gläubigen schon seit etwa dem Jahr 1990, damals auch als Stadtpfarrer von der Pfarrei Herz-Jesu Schwandorf.
Beim Trauergottesdienst war die Kirche St. Nikolaus voll gefüllt. BGR Josef Fromm war im Gotteshaus aufgebahrt, bei Blumen in den kirchlichen Farben. Der Kirchenchor sang eingangs sein Lieblingslied "Wer glaubt ist nicht allein".
Pfarrer Christian Schulz aus Hahnbach, derzeit zugleich Interimsdekan im Bereich Amberg-Sulzbach, lag es sichtlich am Herzen, seinem verstorbenen Priesterkollegen Fromm zusammen mit den zahlreichen Gläubigen in Würde die letzte Ehre zu erweisen. Bei seiner Predigt für ihn meinte er unter anderem, der Karfreitag sei ein guter Tag zu sterben.
Er skizzierte den langen Lebens- und Arbeitsweg von Fromm und bezeichnete ihn als Priester mit Leib und Seele bei treuer Pflichterfüllung. Passend zur derzeit in Europa herrschenden Krisen- und Kriegszeit folgte für den Verstorbenen vom Kirchenchor unter der Leitung von Karin Hottner das altrussische Kirchenlied "O Herr, gib Frieden, steh uns bei".
18 Jahre in Pfarrei Moosbach
Für das Bistum in Regensburg erinnerte bei den Nachrufen Domkapitular Hans Ammer an Pfarrer Fromms reiches Priesterleben, wie er sagte. Fromm sei ein Leben lang treuer Zeuge Christi gewesen. Worte des Dankes für den Verstorbenen kamen auch von der Pfarrei Moosbach, St. Peter und Paul, die er 18 Jahre betreute. Für die Nikolauspfarrei Pittersberg sagte Christian Götz für die Kirchenverwaltung dem Ruhestandspriester Vergelt's Gott für dessen vielfältigen Einsatz hier sowie weit darüber hinaus. Für seine Minis sowie den Katholischen Frauenbund habe Josef Fromm stets ein offenes Ohr gehabt. Und Michael Götz vom Kirchenchor erwähnte zum Beispiel die Initiative des Pfarrers 2012 zur Wiedergründung eines heute begeisterungsfähigen, jungen Kirchenchors oder auch Fromms steten Grundsatz: "Wer singt, betet doppelt."
Pfarrer Herbert Grosser würdigte Fromm als Geistlichen mit Weitblick. Als Priester sei er immer wieder aufgeblüht. Möge er ruhen in Gottes Frieden, so Grosser. Der Chor schloss mit dem weiteren Wunschlied des Verstorbenen: "Glorwürdige Königin".
Pfarrer Josef Fromm
- Geboren 1927
- Priesterweihe 1955
- Anschließend Kaplanstellen in Neukirchen-Balbini und Gangkofen
- Ab 1961 Pfarrer in der Expositur Glaubendorf mit den Filialkirchen St. Johannes Woppenhof und St. Leonhard in Deindorf.
- 1963 bis 1981 in der Pfarrei Moosbach
- Ab den 1990er Jahren Engagement in Tansania
- 1998 bis 2020 Ruhestandsgeistlicher in der Pfarrei Pittersberg
- Lebte seit 2020 wieder in seiner Heimatgemeinde Umelsdorf














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