18.07.2018 - 15:41 Uhr

Praktisches für die Reiseapotheke

Quallen im Meer, Mücken, die gefährliche Krankheiten übertragen, verkeimtes Trinkwasser: Um für den Fall eines Falles gewappnet zu sein, sollte man sich rechtzeitig Gedanken über die Reiseapotheke machen.

Vom verkeimten Wasser bis zu Mücken, die Krankheiten übertragen: Zum Urlaub gehört die Reiseapotheke. PeterO - stock.adobe.com
Vom verkeimten Wasser bis zu Mücken, die Krankheiten übertragen: Zum Urlaub gehört die Reiseapotheke.

„In eine Reiseapotheke gehören grundsätzlich alle Medikamente, die zur Hausapotheke gehören, ergänzt um die Medikamente gegen typische Reisebeschwerden“, empfiehlt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.

Natürlich ist die Auswahl auch abhängig von persönlichen Krankheiten und Anfälligkeiten sowie dem Reiseziel. Dabei helfen der Hausarzt und die Apotheke. Empfehlenswert ist auch die Website „tropeninstitut.de“. Hier wird eine telefonische oder schriftliche Beratung angeboten. Aber die Website allein ist schon recht ausführlich. Man erfährt zum Beispiel, dass in Apotheken insbesondere in Afrika und Asien viele gefälschte Arzneimittel auf dem Markt sind.

Ausreichend Vorrat

Grundsätzlich sollte man die mitgenommenen Arzneimittel möglichst kühl aufbewahren, zum Beispiel im Kühlschrank des Hotelzimmers, weil sie generell Temperaturen über 25 Grad Celsius nicht vertragen oder gegebenenfalls noch deutlich kühler gelagert werden müssen. Natürlich müssen dabei auch die Medikamente, die man schon zu Hause regelmäßig benötigt, ins Urlaubsgepäck. Auf ausreichenden Vorrat achten, denn der Urlaub könnte sich ja durch Streiks oder Pannen ungeplant verlängern.

Gegen Insektenstiche, aber auch Sonnenbrand, wird ein Antihistamin-Gel empfohlen, für Risikogebiete ein Mückenmittel mit dem Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid). Das hilft auch gegen Malaria-Infektionen. Das bekannte „Autan“ verwendet inzwischen allerdings den Wirkstoff Icaridin, der auch gegen Zecken wirkt.

Schwindel und Erbrechen

Gegen die sogenannte Reisekrankheit, die bei vielen Menschen vor allem auf den Rücksitzen von Autos, in Bussen und auf Schiffen auftritt und die mit Schwindel und Erbrechen verbunden ist, helfen Antivertiginosa (Anti-Schwindel-Mittel). Hat man sich den Magen „verdorben“ und bekommt Sodbrennen, wirken Medikamente, die die Magensäure neutralisieren, wie Maaloxan, Kompensan oder Rennie. Wer dazu neigt, kann mit dem verschreibungspflichtigen Pantoprazol seine Magensäureproduktion verringern.

Immer dabei sollten hochwirksame Schmerztabletten wie Ibuprofen sein. Gegen Zerrungen und Prellungen helfen Medikamente wie Diclofenac. Rund die Hälfte aller Fernreisenden bekommt Durchfall. Dagegen hilft viel Trinken, um den Wasser- und Elektrolytverlust auszugleichen. Vorübergehend helfen Medikamente mit dem Wirkstoff Loperamid, der die Darm-Motorik hemmt. Grundsätzlich sollte man nicht abgekochte oder schälbare Speisen in diesen Ländern meiden. Auch Salate und Speiseeis sind mit Vorsicht zu genießen. Gegen Reizdarm hilft eventuell Iberogast.

Verbandskasten hilft

In der Reiseapotheke sollten aber nicht nur Medikamente sein. Heftpflaster ist wichtig, auch der Verbandskasten aus dem Auto hilft und sollte, je nach Art der Reise, auch sonst dabei sein. Grundsätzlich gilt: Reisen in Europa bergen kaum Gefahren, weil es hier überall eine gut ausgebaute Infrastruktur an Rettungsdiensten, ärztlicher Notfallversorgung und Apotheken gibt. Je weiter entfernt die Destination ist, desto sorgfältiger sollte die Planung sein.

Vor einer Reise sollte man sich vorher an seinen Arzt beziehungsweise Apotheker des Vertrauens wenden, der genaue, individuelle Hilfe und Ratschläge bieten kann und „über Risiken und Nebenwirkungen aufklärt“.

Im Zweifelsfall hilft der Apotheker bei der Wahl der richtigen Medikamente für eine vollständige Reiseapotheke. Glamourpixel - stock.adobe.com
Im Zweifelsfall hilft der Apotheker bei der Wahl der richtigen Medikamente für eine vollständige Reiseapotheke.
Heftpflaster sollten unbedingt Teil der Reiseapotheke sein. MAK - stock.adobe.com
Heftpflaster sollten unbedingt Teil der Reiseapotheke sein.
Gegen Schwindel und Erbrechen wirken Medikamente, welche die Magensäure neutralisieren. BVpix - stock.adobe.com
Gegen Schwindel und Erbrechen wirken Medikamente, welche die Magensäure neutralisieren.
 
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